Beitrag von unserer Bloggerin Silvia Osterkorn-Lederer
Nicht nur sauber, sondern …
Ein Erfahrungsbericht aus dem Supermarkt.
Was brauche ich wirklich, um die eigenen vier Wände sauber zu bekommen? Ob ökologisch oder nicht, auch die Menge machts. Oder beeinflusst uns die Werbung?
Ich war kürzlich im Drogeriemarkt. Dort fielen mir zwei junge Frauen auf, die mit ihrem Einkaufswagen durch das Geschäft flitzten. Ich „traf“ die beiden bei den Haushaltsreinigern, der Einkaufswagen war vor den ökologischen Reinigungsmitteln geparkt, im Wagen drinnen waren unzählige Putz- und Reinigungsmittel. Viele in einem auffallenden Pink, mehr oder weniger alle mit der Aufschrift „desinfizierend“, gegen Flecken mit Chlor, hygienisch rein, aktivbleichend … Ich sah verschiedene Gefahrenhinweis-Labels auf den Flaschen: Da gab es Bad- und WC-Reiniger, Teppichschaum, WC-Steine, Hygienetücher, Backrohrreinigungsspray und so weiter und so fort. Ich fühlte mich irgendwie in der Zeit zurückversetzt. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir in unsere Wohngemeinschaft (WG) einzogen …
Richtig sauber machen
Teilweise war so manches wie Bad, WC und auch Küche bzw. Kühlschrank auch – naja, wie sag ich das jetzt? Grausig einfach. Wir kannten ja den/die Vormieter/innen nicht, wir wollten es unbedingt richtig sauber und rein machen, bevor wir einzogen. Ich denke, unser damaliger Einkauf war ebenfalls nicht in die Kategorie „nachhaltig“ einzuordnen, also konnte ich den Inhalt des Einkaufswagens der beiden Frauen irgendwie nachvollziehen. Vor allem auch die Tatsache, dass man gefühlt ALLES mitnehmen und kaufen muss, weil man’s unbedingt braucht und ja noch nichts davon hat, wenn man in die erste eigene Wohnung zieht.
Ein Mittel für jede Gelegenheit
„Stark gegen Schmutz“ und „gibt Flecken keine Chance“, so lauten die Werbeslogans, die offensichtlich gut gewählt sind. Dabei gibt es so viele nachhaltige Alternativen, die eine gleich gute Reinigungsleistung bieten und dabei noch die Umwelt schonen. Denn all die Chemikalien, die in den Reinigungsmitteln enthalten sind, kommen ins Wasser und müssen dort aufwendig wieder rausgefiltert werden. Das hatte auch ich beim „Einzug in die erste Wohnung“ ehrlich gesagt so gar nicht am Radar.
Weniger ist mehr
Heute habe ich eigentlich nur mehr wenige Reinigungsmittel im Putzschrank und es sind ausschließlich Produkte, die mit einem Ecolabel (Umweltzeichen, Blauer Engel, etc.) gekennzeichnet sind. Ich putze viel mit Soda, Natron, Essig, Schmierseife, Zitronensäure und Backpulver. Das funktioniert super, aber ich musste mich schon damit auseinandersetzen, wo was geht oder nicht geht, weil Lauge und Säure sollte man auch nicht unüberlegt einsetzen. Außerdem habe ich in gute Putzutensilien investiert. Ein ordentlicher Mopp und gute Mikrofasertücher erleichtern mir das Leben beim Saubermachen und einen WIRKLICH guten Staubsauger braucht man als Haushalt mit Labrador sowieso.
Nachhaltig Putzen
Generell kaufe ich, wo es möglich ist, immer Nachfüllpackungen. So kann ich unnötigen Plastikmüll vermeiden. Außerdem versuche ich mich immer gut an die Dosierungsanweisungen zu halten, denn eines habe ich auch gelernt: mehr Putzmittel macht nicht sauberer! In der WG wars ein bisschen „learning by doing“. Wir stellten dann recht schnell mal fest, dass ein gut überlegter Putzplan eine tolle Sache ist und meine Oma mit ihrem Spruch „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ Recht hatte. Denn wenn Putzarbeiten rausgezögert und verschoben werden, wird’s nur schlimmer.
Und auf viele Produkte kann man eigentlich getrost verzichten: z.B. WC-Steine, diverse Beduftungsprodukte, wie Kühlschrank- oder Geschirrspüler-Deo … glaubt mir: es geht auch ohne!
Aktualisiert am 31.10.2025