Heimische Pflanzenöle
Die Qualität eines Fettes wird durch den Anteil an gesättigten, einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestimmt. Bevorzugen Sie hochwertige Pflanzenöle aus biologischer Produktion und am besten aus der Region.
Heimische Pflanzenöle verwenden
Rapsöl ist ein gutes und hochwertiges heimisches Pflanzenöl, weil es ca. 2/3 einfach ungesättigte Fettsäuren und 1/3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält, bei denen das Verhältnis Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren sehr gut ist. Es wird aus den Samen der Rapspflanze gewonnen, die mit einem Ölgehalt von 40 % ein hochwertiges Öl liefern. Raffiniertes Rapsöl ist eher geschmacksneutral und hellgelb. Besser schmeckt das kaltgepresste Rapsöl mit einem feinen nussigen Geschmack und eine gelbe Farbe.
Verschiedene Pflanzenöle sorgen für Abwechslung
Verwenden Sie nicht immer das gleiche Pflanzenöl und wechseln Sie öfter die Öle, wodurch die Versorgung mit verschiedenen Fettsäuren gewährleistet wird.
Bucheckernöl
Wird aus Bucheckern, den Früchten der Rotbuche hergestellt und hat ein herb-nussiges Aroma. Es passt gut zu Pilzen, Salaten, Fisch und Süßspeisen.
Distelöl
Gewinnt man aus den Samen der Färberdistel und enthält viel Ölsäure. Passt gut zu Wurzelgemüse, Salaten, Nudeln und Erdäpfeln.
Hanföl
Kommt aus den Samen der Hanfpflanze und hat einen hohen Gehalt an Gamma-Linolensäure, die selten in Pflanzen vorkommt. Hanföl hat einen feinen fruchtigen Geschmack und passt gut zu Spargel, Aufstrichen, Schafkäse, Erdäpfeln und Salaten.
Leindotteröl
Wird aus den Samen des Leindotters gewonnen und es hat einen erbsigen Geschmack und eine wertvolle Fettsäurezusammensetzung. Passt gut zu Salaten, Erdäpfeln und Gemüse. Am besten verwenden Sie es kalt.
Leinöl
Leinöl gewinnt man aus den braunen Samen von Lein und hat einen sehr hohen Gehalt an Linolensäure. Verbrauchen Sie das Öl rasch, weil es nur ca. 3 Monate haltbar ist. Leinöl wird leicht ranzig, daher bewahren Sie es immer im Kühlschrank auf. Außerdem erhitzen Sie Leinöl nicht, sondern verwenden Sie es nur kalt oder rühren Sie es in warme Speisen ein. Es passt gut zu Erdäpfeln, Aufstrichen und Salaten.
Marillenkernöl
Stammt aus Marillenkernen und schmeckt nach Mandeln und Marzipan. Es eignet sich gut zum Verfeinern von Saucen, Desserts, Wild, Fisch und Gemüse.
Mohnöl
Das Öl wird durch das Auspressen der Mohnsamen gewonnen. Das Öl aus dem Samen das Blaumohns schmeckt am intensivsten, der Geschmack des Weißmohnöls ist fein nussig. Es ist reich an Linolsäure und schmeckt gut zu Spargel, Mehl- und Süßspeisen, Salaten und Erdäpfeln.
Traubenkernöl
Presst man aus den Kernen der Weintrauben und hat einen feinen fruchtigen Geschmack. Traubenkernöl hat einen hohen Rauchpunkt. Gut geeignet zum Anbraten von Fleisch und passt gut zu Käse, Erdäpfeln, Fisch und Salaten.
Walnussöl
Wird durch das Pressen der Walnusskerne gewonnen und hat einen hohen Gehalt an Linolsäure. Schmeckt gut zu Salaten, Wurzelgemüse, Käse und eignet sich gut für Süßspeisen, Pestos und zum Verfeinern von Palatschinken.
Weizenkeimöl
Stammt aus den Samenkeimen von Weizen. Es ist reich an
natürlichem Vitamin E, hat eine goldgelbe Farbe und einen typischen Geschmack nach Getreide. Schmeckt gut zu Salaten und Gemüse.
Arganöl ist nicht besser als heimische Pflanzenöle
Dieses Öl wird aus den Früchten des marokkanischen Arganbaumes gewonnen. Das Arganöl ist gelbrot, hat einen nussigen Geschmack und ist reich an ungesättigten Fettsäuren. Die Zusammensetzung und der Gehalt an Fettsäuren unterscheiden sich nicht wesentlich von den heimischen Ölen.
Öl mit Buttergeschmack nicht nötig
Pflanzenöle gibt es auch mit Buttergeschmack. Dieser kommt vom zugesetzten Aroma Diacetyl und wird mit Hilfe von Milchsäurebakterien aus Glukose oder Zitronensäure hergestellt. Es geht auch ohne Aroma. Mischen Sie einfach einen Teil Öl mit einem Teil frischer Butter.
Mit Schadstoffen belastet
Speiseöle können mit Schadstoffen wie Weichmachern oder polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs) belastet sein. PAKs wirken krebserregend und gelangen durch Umweltbelastungen oder durch die Trocknung der Ölsaaten ins Pflanzenöl.
Weichmacher haben eine hormonelle Wirkung und werden aus Kunststoffen herausgelöst und gelangen durch Abfüllanlagen, Transportbänder oder ungeeigneten Flaschenverschlüssen in das Öl. Biologisch und konventionell erzeugte Produkte sind gleichermaßen belastet.
Auch kaltgepresste Pflanzenöle sind zum Braten geeignet
Pflanzenöle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollten nicht zu heiß erhitzt werden, weil bei sehr hohen Temperaturen spaltet sich das Öl und es entstehen gesundheitsschädliche Stoffe. Dies macht sich durch einen stechenden Geruch bemerkbar.
Raffinierte Öle halten große Hitze aus und sind somit zum Braten und Frittieren gut geeignet. Sie können aber auch kaltgepresste und native Öle ruhig zum Braten verwenden, doch sollten Sie den Rauchpunkt der Öle nicht überschreiten. Der Rauchpunkt bei Rapsöl kaltgepresst liegt bei 130-190 °C, bei Olivenöl kaltgepresst 130-180 °C und bei Sonnenblumenöl unraffiniert bei 107 °C.
High-oleic-Öle für sehr hohe Brattemperaturen
High-oleic-Öle sind Pflanzenöle von speziell gezüchteten Sonnenblumen-, Raps- oder Distelsorten, wodurch der Ölsäureanteil sich bei diesen Pflanzen erhöht. Sonnenblumenkerne enthalten 20 % Ölsäure, bei den speziellen Züchtungen können es bis zu 90 % sein. Diese Öle sind kaltgepresst und vertragen Temperaturen bis zu 210 °C, weil der erhöhte Ölsäureanteil den Rauchpunkt erhöht. High-oleic-Öle werden nach der Pressung mit Wasserdampf behandelt, wodurch es zu keinen großen Veränderungen der Fettinhaltsstoffe kommt und im Gegensatz zu raffinierten Ölen bleiben hier die natürlichen Farb- und Aromastoffe erhalten. High-oleic-Öle finden Sie auch als Bio-Öle.
Ungesättigte Fettsäuren in Fisch, Pflanzenölen und Nüssen
Olivenöl, Rapsöl, Walnüsse und Haselnüsse haben einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden in Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren unterschieden. Omega-6-Fettsäuren sind in Sonnenblumen-, Distel-, Kürbiskern- und Traubenkernöl enthalten und Omega-3-Fettsäuren finden Sie in Rapsöl, Leinsamen, Walnüssen und in fettreichen Fischen wie Lachs, Hering und Makrele.
Öle richtig entsorgen
Entsorgen Sie das Öl nach der Verwendung fachgerecht in einem Sammelbehälter (z.B. Nöli usw.). Diesen erhalten Sie kostenlos beim jeweiligen Abfallverband.
Fette & Öle sind wichtig
Bevorzugen Sie Fette mit einem hohen Gehalt an lebenswichtigen, ungesättigten Fettsäuren und einem niedrigen Gehalt an gesättigten Fettsäuren.
Fette sind wichtig für unsere Ernährung und sollten nicht vom Speiseplan gestrichen werden. Sie liefern essenzielle Fettsäuren, sind Ausgangssubstanz für Botenstoffe und Hormone und werden für den Aufbau von Körperzellen benötigt. Fette bilden eine Isolierschicht unter der Haut und vermindern so Wärmeverluste.
Aktualisiert am 25.08.2025