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Partnerinnen & Partner

Interview mit Pia-Melanie Musil, Initiative 2030

Beitrag von unserer Bloggerin Petra Nemec

Die ehrenamtliche „INITIATIVE2030 – live the goals“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) vor den Vorhang zu holen und der Öffentlichkeit gut verständlich zu erklären.

Portrait von Pia-Melanie Musil, Initiative 2030
Interview mit Pia-Melanie Musil, Initiative 2030

Die ehrenamtliche „INITIATIVE2030 – live the goals“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) vor den Vorhang zu holen und der Öffentlichkeit gut verständlich zu erklären. Die Kerninhalte der 17 Ziele werden visualisiert, beschrieben und ein besseres Verständnis für ihre Bedeutung geweckt sowie die Vielfalt der Inhalte verdeutlicht. Zusätzlich werden auch die bei uns noch viel weniger bekannten GLGs – die „Good Life Goals“ (Ziele für ein gutes Leben) als lebensnahes Pendant zu den SDGs vorgestellt. Zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen werden auch Best Practice Beispiele aus einer wachsenden Community an PartnerInnen aus Wirtschaft und Gesellschaft kostenfrei auf der Website der Info-Initiative präsentiert sowie auf Social-Media-Kanälen kommuniziert. Seit März 2021 ist die INITIATIVE2030 online. Mitmachen können alle an den Nachhaltigen Entwicklungszielen Interessierte – das sind sowohl Organisationen, Unternehmen, Vereine, aber auch Privatpersonen.

Die Initiatorin ist Pia-Melanie Musil. Wir haben nachgefragt, was Sie an den Nachhaltigen Entwicklungszielen fasziniert und wie die Initiative entstanden ist.

Wie kam es zu der Idee die Nachhaltigen Entwicklungsziele, die SDGs, in dieser Form zu präsentieren und eine ganze Initiative ins Leben zu rufen? Gab es einen konkreten Auslöser der schlussendlich zur Umsetzung führte?

Ja, gab es durchaus. Als mein Partner Norbert Kraus und ich 2020 von den 17 SDGs der UN erfuhren, waren wir ebenso erleichtert, wie perplex! Erleichtert, weil wir als kreatives Markt-Kommunikationsunternehmen für unsere berufliche und persönliche Haltung endlich einen offiziellen, global gültigen Bezugsrahmen gefunden hatten. Und perplex, weil uns ebenso bewusst wurde, dass diese bedeutsamen Ziele, die bis 2030 weltweit umgesetzt werden sollen und müssen, in der Öffentlichkeit weder bekannt gemacht noch erklärt worden waren. Noch schlimmer stand es ja um die GLGs, die als lebensnahes Pedant zu den SDGs simple Handlungsdirektiven für den Alltag darstellen. Es schien, dass niemand diese kannte! So entstand die INTIATIVE 2030, mit dem Ziel diese beiden Zielprogramme in Beziehung zu setzen, visuell aufzubereiten und der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Mit unserer ehrenamtlichen Arbeit wollen wir unseren Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten.

Was sind Ihre Ziele mit der Initiative 2030 und welche Schritte planen Sie, um diese zu erreichen?

Nun, wir haben mehrere Ziele. Konkret drei. Wir möchten einerseits die öffentliche Bekanntheit der SDGs+GLGs erhöhen und ein breiteres und tieferes Verständnis für den schon teils inflationär verwendeten Begriff „Nachhaltigkeit“ schaffen. Denn Nachhaltigkeit ist viel mehr als biologische Landwirtschaft, Regionalität und Klimaschutz. Die SDGs+GLGs reichen in alle Bereiche unseres Lebens, wie z.B.: Bildung, Gesundheit, Geschlechtergleichheit, Menschenrechte, Gemeinwohl, Frieden und natürlich auch Natur- Umwelt- und Klimaschutz. Die Bevölkerung hat ein Recht darauf zu wissen, dass diese 17 Ziele mit ihren über 160 Unterzielen, schon 2015 von 193 UN-Staaten verabschiedet wurden, um sie bis 2030 global umzusetzen. Dieses große Vorhaben wird allerdings nur gelingen, wenn alle, also Wirtschaft, Politik UND auch die Bevölkerung, an einem Strang ziehen. Hierfür wollen wir mehr Bewusstsein erzeugen.

Außerdem wollen wir eine nachhaltige Community schaffen und sichtbar machen, welch großartige Pionierarbeit und tolles Engagement von Unternehmen und Organisationen in Sachen echter Nachhaltigkeit – ganz ohne Greenwashing – bereits geleistet wird!

Und zu guter Letzt, als langjährige Akteur*innen in der Marktkommunikation, entwickeln wir konkrete Kommunikationsstrategien und kommunikative Maßnahmen, um nachhaltige Unternehmungen aller Art in Marktauftritt und Bekanntheit zu unterstützen, sowie langfristig zu begleiten.

Hinter der INITIATIVE2030 steckt ein ehrenamtliches Team. Frau Musil, wie wird man Teil dieses Teams und wer hat sich hier bereits angeschlossen? Wie finanziert sich das Projekt?

Jede und jeder, der oder die sich für die Kommunikation dieser Ziele engagieren möchte, ist ganz herzlich willkommen! Tatsächlich sind wir auf der Suche, nach Menschen, die Teil des Teams werden möchten. Momentan sind wir zu dritt mit zeitweiser Unterstützung unseres Grafikteams der Agentur. Allerdings, wenn ich hier ganz ehrlich sein darf, dadurch dass wir zu 100% ehrenamtlich arbeiten, haben wir derzeit kein Budget. Das Projekt ist demnach noch nicht finanziert, aber wir arbeiten daran. Das heißt, alles was wir tun und leisten, wie z.B.: unser Partner*innen-Event vergangen November, mit namhaften Vortragenden, wie z.B.: Uni. Prof. Dr. Wolfgang Lalouschek von PlanetYES oder Lorenz Hahn, dem Leiter des Internats. Forums der Nachhaltigkeit aus der Schweiz, bestreiten wir aus eigener Kraft.  

Unternehmen, Organisationen, Institutionen und Vereine können PartnerInnen werden. Können sich auch Einzelpersonen dabei engagieren?

Selbstverständlich! Einzelpersonen bzw. Privatpersonen liegen uns besonders am Herzen. Alle Menschen, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, können sich auf der Website ganz einfach anmelden. Unter der Rubrik „Fans“ unserer Unterstützer*innen wird – wie bei einer Petition – jede/r private Teilnehmer/in auch sichtbar gemacht und namentlich erwähnt; außer dies ist nicht gewünscht, natürlich. Aber wir wollen grundsätzlich allen nachhaltig agierenden und denkenden Menschen eine Plattform bieten und Sichtbarkeit geben.

Wie viele PartnerInnen sind mittlerweile dabei? Gehen Sie auch gezielt auf manche potenzielle PartnerInnen zu, um sie ins Boot zu holen?

Wir zählen, exklusive unserer „Fans“, rund 140 Partner*innen, darunter TooGoodToGo, BIOAustria, Zero Waste Austria, Adamah BioHof, PEFC, AbHofLaden, Wolf Nudeln oder die Wiener Tafel. Aber auch viele kleinere, höchst engagierte Nachhaltigkeits-Pioniere sind dabei, wie Green-Bag, die fairmittlerei, Pleta oder GreenWebspace.

Teilweise finden uns die Partner*innen und melden sich aus Interesse und ohne unser Zutun an. Aber wir gehen auch sehr bewusst und aktiv auf potenzielle Partner*innen zu, um das Wesen der INITIATIVE2030 zu erklären und sie für die gute Sache zu gewinnen. Da wir noch sehr jung sind, keine Werbung machen und rein organisch wachsen, ist das auch notwendig und bedeutet viel extra Arbeit, die wir aber gerne leisten.

Die Initiative 2030 ist seit etwas mehr als einem Jahr online. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt? Was ist für die Zukunft geplant?

Nun, wir starteten vor einem Jahr mit nur drei Gründungspartner*innen, darunter der Senat der Wirtschaft. Heute zählen wir über 140 Unternehmen und Organisationen zu unseren Unterstützer*innen. Also ja, wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden mit der Entwicklung.

Wie gesagt, die INITAITIVE2030 ist für alle völlig kostenfrei. Was wir uns allerdings von unseren Partner*innen wünschen ist, die Inhalte der Initiative aktiv zu verbreiten und weiter zu kommunizieren – online wie offline.

Und Pläne? Aktuell planen und realisieren wir in Kooperation bzw. mit Unterstützung der Gewista Werbe GmbH eine landesweite Nachhaltigkeits-Dach-Plakat-Kampagne für unsere Partner*innen und Freunde der Initiative für kommenden August. Diese ist zwar nicht gratis, weil das nicht möglich ist, wir organisieren selbige jedoch ehrenamtlich und zu einem sensationellen Selbstkostenpreis! Ziel ist es einerseits die unterschiedlichen SDGs+GLGs mit Sujets in der Bevölkerung bekanntzumachen und gleichzeitig unsere Partner*innen, die sich ja nach diesen Zielen agieren, mit ihren Produkten, Arbeitsfeldern und Botschaften öffentlich breit zu promoten und zu kommunizieren. Dieses Projekt ist uns extrem wichtig, da es einen großartigen Impact haben kann und hoffentlich wird!

Kurz nachgefragt:

Ihr Berufswunsch als Kind war …
Sängerin

Es ist Frühling: Ihre Lieblingsfrühlingsblume?
Tulpe

In Ihrem Kühlschrank findet sich immer …
Milch

Welcher Versuchung können Sie nicht widerstehen?
Lindorkugeln

Morgenmensch oder Nachtschwärmerin?
Beruflich Morgenmensch, privat Nachschwärmerin J

In der Werbebranche geht es recht stressig zu. Wie entspannen Sie am besten?
Bei guten Gesprächen und guter Musik

Wenn Sie an Superkräfte denken: Welche besondere Fähigkeit oder Fertigkeit hätten Sie gerne?
Gedanken lesen

Was ist diese eine Sache, die Sie gerne an der heutigen Welt ändern möchten?
Ungerechtigkeit und Ignoranz jeglicher Art.

Was ist Ihr Nachhaltigkeits-Motto oder Tipp?
Dranbleiben und Weitermachen! Jeder kleine Schritt, jede Veränderung in Richtung gelebter Nachhaltigkeit ist richtig und wichtig.