Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Blog

Häufchenweise Müll

Beitrag von unserer Bloggerin Silvia Osterkorn-Lederer

Alternative zum Plastik-Hundesackerl: biologisch abbaubaren Sackerln und Papiervariante. Ein Erfahrungsbericht.

Hundekotsackerl gehören in den Müll
Hundekotsackerl gehören in den Müll!

Hallo liebe Leserinnen und Leser, ich habe recherchiert, dass im Jahr 2022 in Österreich fast 766.000 Hunde gemeldet waren. Meines Erachtens eine beeindruckende Zahl. Wie ja mittlerweile schon bekannt ist, bin auch ich stolze Besitzerin von zwei Hundedamen.

Für mich ist es auch selbstverständlich, dass ich die Hinterlassenschaften meiner beiden Fellnasen immer wegräume und entsorge. Nicht selten ärgere ich mich maßlos, wenn ich – ironischerweise recht häufig, wenn ich in einer Grünfläche ein Häufchen entferne – in ein ebensolches hineintrete. Bäh – das müsste wirklich nicht sein, ich finde den Geruch meist auch so gar nicht angenehm und es ist furchtbar mühsam die Schuhe wieder davon zu befreien.

Also wie gesagt – ich räume die Hinterlassenschaften meiner beiden Mädels immer weg, denn Hundekot kann zu Unfällen führen -wenn beispielsweise jemand ausrutscht – und vor allem kann er ein gewisses Infektionsrisiko bergen (Würmer & Co).

Tja – meine Mädels machen pro Nase zwei bis drei Mal täglich ihr großes Geschäft – dementsprechend oft zücke ich die entsprechenden Sackerl, verpacke die Hinterlassenschaften und entsorge sie. Ein nachhaltiger Lebensstil ist mir wichtig, aber genau hier an diesem Punkt stoße ich an meine Grenzen. Ich konserviere die Häufchen meiner Hunde in kleinen schwarzen Sackerln für die Ewigkeit. Über 90% der verwendeten Hundekotbeutel bestehen aus Plastik (PE) – zersetzen sich also nicht.

Die von mir verwendeten Sackerl landen ausnahmslos im Restmüll und werden also irgendwann verbrannt und thermisch verwertet. Doch bedauerlicherweise landen viele in Plastik verpackte Häufchen irgendwo hinter Sträuchern oder Bäumen, wenn der Weg zum nächsten Mistkübel zu weit erscheint.

Auf der Suche nach Alternativen…

Beim Einkaufen verzichte ich ganz bewusst auf jegliche Art von Plastiksackerln – ich verwende einen Einkaufskorb bzw. wiederverwendbare Jute- oder Stoffsackerl. Auch die kleinen Plastiksackerl, die – gefüllt mit unadressiertem Werbematerial – regelmäßig an der Wohnungstüre hängen, konnte ich durch ein „Bitte keine Werbung“ – Aufkleber abwehren, aber bei den „Hundekot-Beuteln“ ist es gar nicht so einfach Alternativen zu bekommen.

Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, dass offenbar nicht nur ich über das Thema nachdenke. In Deutschland gibt es beispielsweise biologisch abbaubare Hundekotbeutel, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Eine weitere Idee ist es die Beutel nicht nur in schwarz zu produzieren sondern sie bunt zu machen – so soll das Bewusstsein für die ins Grüne geworfenen Beutel erhöht werden und die Standorte von Mülleimern könnten so optimiert werden. Diese Ideen gefallen mir schon recht gut. 

Erfahrungsberichte

Ausprobiert habe ich einerseits bereits die beschriebenen biologisch abbaubaren Sackerln und auch eine Papiervariante, die ich gefunden haben. Die Papiervariante war nicht übel, aber als es das erste Mal wie aus Kübeln geschüttet hat, musste ich kurzerhand auf die kompostierbaren Beutel zurückgreifen. Auf deren Überverpackung steht übrigens in großen, mahnenden Lettern geschrieben: die Beutel zersetzen sich innerhalb von ½ bis 1 Jahr …..wir bitten Sie dennoch die Beutel im Müll und nicht in der Natur zu entsorgen!

Tja – dieses „Phänomen“ stört mich persönlich auch am allermeisten: die Leute, die die Hinterlassenschaften schön brav eintüten und dann hinter den nächsten Strauch werfen….sehr gscheit! Manchen HundebesitzerInnen fehlt es scheinbar an Kraft und Ausdauer um das gefüllte Sackerl bis zum nächsten Mistkübel zu tragen. Kürzlich kam mir eine Dame mit bereits etwas älteren Hund entgegen, der stolz und mit hoch erhobenem Kopf das gut zugeknotete, gefüllte Sackerl im Maul trug. Er blieb freudig wedelnd vorm nächsten Mistkübel stehen und überreichte seine wichtige Fracht seinem Frauchen, die es anschließend wegwarf. Ich war schwer beeindruckt und nahm mir vor auch mal mit meinen beiden Mädels ein ernstes Wörtchen in Bezug auf die „Sackerl-Trag-Verantwortung“ zu reden. Gesagt – getan.

Resultat: für die beiden Hundedamen ist die Sache klar – Frauchen und nur Frauchen ist dafür verantwortlich. Als Hund nimmt man ihr das Ding zwar vielleicht mal kurz ab, lässt es aber dann sofort wieder fallen um irgendwelchen Unsinn zu machen. Es steht fest: transportiert wird das von Manja und Kathy sicher nicht. Naja, einen Versuch wars wert 

Kurzum – so hab ichs jetzt gelöst: ich verwende– bis auf wenige Ausnahmen – immer die biologisch abbaubaren Sackerln, die in meiner Heimatstadt Wien dann entweder im Bio- oder im Restmüll landen und anschließend ihren Weg in die Müllverbrennung finden. Auch in manch anderen Teilen der Welt werden mit biologisch verpackten Hundehäufchen auch Biogasanlagen befüllt und die Häufchen energetisch genutzt.

Wegräumen ist halb so wild

Wichtig ist mir noch zu erwähnen, dass Hundekot auch auf landwirtschaftlichen Flächen und vor allem auf „Futterwiesen“ nichts verloren hat! Denn durch den Hundekot können sich Krankheitserreger auf Rinder und Kühe übertragen. Also gilt auch hier das Gebot des Wegräumens!

Noch ein Appell an alle HundebesitzerInnen: bitte räumt die Hinterlassenschaften eurer Vierbeiner weg und entsorgt sie ordnungsgemäß! Das tut der Umwelt gut und beugt Konflikten vor.