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Gemüsegarten

Wintergemüse vorziehen

Die Überwinterung von im Sommer gesätem, jungem Gartensalat, also Asia-Salate, Pflück-, Eis-, Batavia-, sowie Stängelsalat zur Ernteverfrühung ist eine lohnende Alternative zur Pflanzung im Frühling.

Winterbeet im Gemüsegarten
Winterbeet im Gemüsegarten

Feldsalat, auch Rapunzel oder Vogerlsalat genannt, ist relativ anspruchslos. Er verträgt Minusgrade bestens und was den Boden betrifft, ist er die ideale Nachkultur für abgeerntete Gemüsebeete. Im Freiland ab Mitte Juli direkt in eine gelockerte Bodenrille gesät, beträgt der Reihenabstand 15 cm. Der Samen sollte nicht tiefer als 2 cm in den Boden. Halten Sie die Erde bis zur Keimung gleichmäßig feucht.

Asiasalate und Kohlgemüse liefern frische Vitamine  

Asia-Salate vertragen kühlere Temperaturen bestens bzw. sie verlangen geradezu danach. Sie überzeugen mit pikanten Aromen, attraktiven Blättern und einem unkomplizierten Anbau.

Meist aus gemäßigten Klimazonen stammend, sind sie für den Anbau im Spätsommer und Herbst bestens geeignet: Eine breitwürfige Aussaat im Freiland empfiehlt sich bis Ende September. Baby-Leaf-Salate sind im Sommer schon nach zwei bis drei Wochen erntereif. Im Winter brauchen sie dafür bis zu neun Wochen.

Kreuzblütler wie Tatsoi, Pak Choi und Mizuna vertragen auch kühlere Temperaturen gut. Chinakohl lässt sich roh als Salat zubereiten oder als delikates Gemüse. Würzigen Grünkohl können Sie zu Lasagne, Strudel und Eintöpfen verarbeiten. Gemeinsam mit Früchten schmeckt er sogar als grüner Smoothie. Grünkohl ist mit fast so viel Beta-Carotin wie Karotten das „Gemüse für die Augen“.

Jetzt gesät oder gepflanzt, können Sie im Oktober schon mit der Ernte starten, durch kalte Frühbeete lässt sich die Erntezeit von Asiasalaten auf den ganzen Winter ausdehnen. Auf den Geschmack wirkt sich die Kälte positiv aus: Asiasalate, Radieschen, Rettiche, Kohlrabi, Grün- und andere Kohlarten schmecken zarter und milder als in der warmen Jahreszeit.

Pflück- und Wintersalate im Beet überwintern

Die Überwinterung von im Sommer gesätem, jungem Gartensalat, also Pflück-, Eis-, Batavia-, sowie Stängelsalat zur Ernteverfrühung ist eine lohnende Alternative zur Pflanzung im Frühling. Vorzüglich eignen sich Spargel-, Romana-, Kopfsalat sowie raschwüchsige Multi Leaf-Salate.

Das allmähliche Abhärten und der Schutz vor Nässe und Wind im Winter sind wichtig, damit die begehrten Blätter beeindruckende Minusgrade aushalten. Im Frühjahr kann dann geerntet werden.

Zicchorienvielfalt im kühlen Halbschatten vorziehen

Endivien, Chicorée, Radicchio, Wurzelzichorie und Zuckerhut haben mit ihrer oft herben Note ab dem Herbst ihren späten Auftritt: Mit zartgelben Spitzen gehört gebleichter Chicorée zu den beliebtesten Salaten.

Endivien schätzen tiefgründigen, humosen Boden an windgeschützten, sonnigen Standorten. Damit sie gut keimen, sollten die Temperaturen nicht zu sehr über 20 °C steigen, man kann sie im lichten Schatten vorziehen und Ende August im Abstand 30 x 30 cm ins Beet setzen. Um gute Köpfe auszubilden, müssen sie dabei „wackeln“ (nicht zu tief pflanzen).

Selbstbleichende Sorten wie Bubikopf oder Diva brauchen weniger Zuwendung als nicht selbst bleichende Sorten, deren Köpfe bei trockener Witterung etwa 10 Tage vor der Ernte zusammengebunden werden.

Blattstielgemüse

Der Schnittkohl `Mizuna Early’, auch als japanischer Salat(kohl), Blattsenf oder Federkohl bekannt, ähnelt mit seinen fein geschlitzten Blättern lockerem Frisee-Salat. Die feingliedrigen langen Blätter werden roh oder gedünstet genossen und erinnern mit dezenter Schärfe und etwas Süße an Kohlrabi und Rucola. Darf ihr Herz stehen bleiben, sind mehrere Ernten möglich.

Die Aussaat erfolgt ab Ende Juli nach der größten Sommerhitze in Reihensaat mit 15 bis 25 cm Abstand. In unkrautfreie Beete können Sie ihn auch breitwürfig säen und dann die jungen Blätter auf 2 bis 3 cm Abstand ausdünnen. Auch vorgezogene Jungpflanzen wollen etwa 10 -15 cm Abstand, ob im Kräuter-, im Hochbeet oder in Topfkultur.

Die feiner geschlitzten `Frizzy Lizzy’, `Red Streaks’ oder `Purple Mizuna’ eignen sich als Gewürzkräuter zum Aufpeppen von Salat, Butterbrot oder pikante Aufstriche. Die stark gefiederten Blätter können Sie bis zu fünfmal schneiden.

Asia-Salate sind anspruchslos auch auf kleiner Fläche

Asia-Salate stellen kaum Ansprüche an die Erde und kommen auch auf Balkon und Terrasse gut zurecht. Was sie jedoch nicht wollen, ist Staunässe.

Die bedarfsgerechte, portionsweise Ansaat von einzelnen Pflanzensorten lohnt sich. Asia-Samenmischungen konkurrieren wegen unterschiedlicher Wuchsgeschwindigkeiten zu sehr miteinander, daher lieber ungemischt in getrennten Reihen oder Gefäßen kultivieren.

Schneiden Sie wie beim Schnittsalat nicht zu tief, so ist eine mehrmalige Ernte von mild-würzigem bis pikant-scharfem Aroma möglich.

Scharfe Vielfalt der Asia-Salate im Salatbeet

Mit unterschiedlichen Sorten und Erscheinungsbildern zählen Asia-Salate wie `Wasabina’, `Komatsuna’, `Mizuna’ oder `Pak Choi’ zu den Blatt- oder Senfkohl-Arten. Ihre Namen sind nur schwer zu durchschauen.

Noch vor wenigen Jahren bei uns nur wenig bekannt, haben sie alle Gemeinsamkeiten: Dazu zählen ihre würzigen Senföle, ihre hohe Kältetoleranz und die dadurch langanhaltende Erntezeit.

Für etwas Feuer im Herbst sorgen auch attraktive Salate mit krenartiger Schärfe. Der rotblättrige Blattsenf `Red Giant’ ähnelt Radieschen Blättern. Er gehört zu den geläufigsten Asia-Salaten für die Winter- bis Frühlingsernte.

Der Senfkohl `Wasabino´ dient mit quirlig geschlitzten hellgrünen Wedeln als Schnittsalat. Er gibt schon drei Wochen nach der Aussaat einen pikanten Baby-Leaf-Salat, dessen Schärfe an den japanischen Meerrettich (Wasabi) erinnert.

Asia-Salate trotzen der Kälte

Die Pflanzen brauchen selbst im Winter kein Glashaus, ein ungeheizter Folientunnel oder ein mit etwas Abstand gespanntes Vlies als Schutz vor Nässe und Wind genügen ihnen, um Temperaturen bis zu –11 °C zu überstehen.

Liegen die Pflanzen im gefrorenen Zustand glasig auf dem Boden, richten sie sich auf, sobald die Temperaturen wieder über Null klettern. Warten Sie mit der Ernte also immer auf Plusgrade. Im unbeheizten Frühbeet, Folientunnel oder Gewächshaus können Sie ab Ende September bis Mitte November alle zwei Wochen neu aussäen und ab Anfang November bis in den Frühling hinein ernten.

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Tipps von unserem Kooperationspartner „Natur im Garten“

Aktualisiert am 29.09.2023