Räuchern mit heimischen Kräutern
Traditionell wird mit Weihrauch geräuchert. Nachhaltige Räucheralternativen sind heimische Harze, Hölzer und Kräuter, wie zum Beispiel Salbei und Beifuß.
Seit Jahrtausenden wurde in allen Hochkulturen geräuchert. Neben religiösen und mystischen Zwecken waren es auch reinigende und heilende Rituale. So brannten in den Pestzeiten Wacholderfeuer, um die Luft zu reinigen.
In Riten und Bräuchen hat Räuchern bis heute einen festen Platz. Vor allem das Räuchern mit Kräutern wurde in den letzten Jahren wiederentdeckt. Im religiösen Kontext ist am bekanntesten der Weihrauch. Zu den Festen im Jahreskreis, vor allem aber in den Rauhnächten von Weihnachten bis zum Dreikönigsfest wird geräuchert.
Heute werden u.a. wohlriechende Pflanzen verräuchert, um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen und dienen sogar zur Mückenabwehr.
Natürliches heimisches Räucherwerk
Räuchern können Sie mit Harzen, Hölzern, Rinden oder Kräutern, welche beim Verkohlen oder über einer Flamme verschiedene Duft- und Wirkstoffe freisetzen.
Nachhaltig ist das Räuchern heimischer Pflanzen
Sammeln Sie im Sommer Kräuter und hängen Sie diese zum Trocknen auf, so können Sie sich damit den Duft des Sommers für trübe Wintertage zurückholen.
- Beifuß ist eines der wichtigsten heimischen Räucherkräuter. Sie finden den Beifuß fast überall und können ihn auch ohne Räucherkohle verbrennen.
- Auch Salbei, getrocknet aus dem Küchengarten, können Sie ganz einfach ohne Kohle oder Stövchen verräuchern.
Weitere Pflanzen, die Sie zum Räuchern verwenden können:
- Holunder
- Eisenkraut
- Minze
- Rose
- Lavendel
- Schafgarbe
- Wacholder
Kostbarer & weitgereister Weihrauch
Weihrauch ist das Harz des Weihrauchbaumes Boswellia. Es wird durch Anritzen des Stammes oder der Äste gewonnen. Da ein Baum nur rund 1 Kilogramm Harz im Jahr gibt, ist echter Weihrauch kostbar und teuer.
Es gibt verschiedene Arten, die beispielsweise in Ostafrika (Boswellia carteri), in Indien (Boswellia serrata) und auf der Arabischen Halbinsel (Boswellia sacra) vorkommen. Sie unterscheiden sich auch in ihrem Duft und in der chemischen Zusammensetzung. Der Oman-Weihrauch mit seinen süßen und erdigen Duftnoten ist der hochwertigste darunter.
Achtung: Weihrauch ist nicht gleich Weihrauch. Es gibt eine Pflanze, die sehr ähnlich duftet, aber nicht mit dem echten Weihrauch verwandt ist. Die Weihrauchpflanze (Plectranthus coleoides) wird gerne für Balkonkästen verwendet, da ihr Duft Mücken abwehrt. Sie eignet sich aber nicht zum Räuchern!
Räuchern mit Kohle, Kessel oder Schale
Besonders Harze, wie Weihrauch oder auch Fichtenharz, müssen Sie auf glühender Kohle verräuchern. Legen Sie dazu die glühende Kohle in eine feuerfeste Schale mit Sand, der zur besseren Verteilung der Hitze dient und die Glut länger hält. Vorteil dieser Variante ist die gute Hitzeverteilung, Nachteile sind die längere Vorbereitungszeit mit dem Anzünden der Kohlestücke und die Brandgefahr.
Sie brauchen nicht wie früher Kohlestücke aus dem Herd oder Ofen holen, heute benutzen Sie einfach Räucherkohle. Dabei handelt es sich um gepressten Holzkohlenstaub. Der ist oft mit Substanzen versetzt, die ähnlich den Spritzkerzen oder Grillanzündern (z.B. Salpetersäure) schnelleres Anbrennen ermöglichen. Gehen Sie zum Anbrennen unbedingt ins Freie, um Schadstoffe in der Raumluft zu vermeiden und die Brandgefahr zu minimieren.
Bevorzugen Sie Räucherkohle ohne Schnellzünder
Verzichten Sie auf Räucherkohle mit Schnellzünder. Sie brauchen für den Anzündevorgang etwas länger, vermeiden damit aber chemischen Substanzen, die auch unangenehm riechen. Benutzen Sie eine Räucherzange und bedecken Sie die glühende Kohle mit etwas Sand. Empfindliches Räuchergut verbrennt sonst schnell. Lassen Sie die Räucherschale nie unbeaufsichtigt und planen Sie auch die Zeit bis zum Abkühlen mit ein.
Zum Räuchern können Sie außerdem Räucherpfannen, Schalen mit Gittereinsatz oder Schwenkgefäße verwenden.
Schonend Räuchern mit Stövchen
Ein Räuchersieb verwandelt Ihre Aromalampe in ein Räuchergefäß. Die Hitze eines Teelichtes reicht aus. Diese sanftere Methode eignet sich für diverse Kräuter sehr gut. Vorteil ist die leichte Handhabung und Reinigung (Geschirrspüler). Es gibt auch eigene Räucherstövchen mit Siebaufsatz bzw. höhenverstellbarem Räuchersiebhalter.
Achtung Räucherstäbchen
Wenig aufwendig ist das Räuchern mit Räucherstäbchen und Räucherkegel. Räucherstäbchen werden aus einer Mischung aus Harzen, Ölen und Kräutern hergestellt, die auf Holz bzw. Bambusstäbchen aufgetragen werden. Es gibt auch Varianten ohne Stützholz. Auch Räucherkegel werden auf diese Art hergestellt. Die günstigen Varianten bestehen aus mit Sägemehl umwickelten Stäbchen, getränkt in Duftmischungen.
Achten Sie auf die Inhaltsstoffe. Bei hochwertigen Räucherstäbchen werden natürliche Rohstoffe verwendet. Das erkennen Sie neben der Inhaltsstoffliste auch am Preis, denn echte ätherische Öle sind teuer. Billige Produkte enthalten oft künstliche Aromen und chemische Zusatzstoffe. Finden Sie auf der Verpackung die Bezeichnung Duftöl oder Parfum sind synthetische Duftstoffe enthalten. Auch am Geruch erkennen Sie künstliche Aromen. Produkte mit synthetischen Duftstoffen und Parfumölen riechen meistens stark und intensiv.
Greifen Sie bei Fertigprodukten zu Bio-Qualität.
Nach dem Räuchern lüften
Lüften Sie nach dem Räuchern Haus oder Wohnung gut durch.
Aktualisiert am 25.11.2025