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Wenn Nachhaltigkeit durch den Magen geht

Beitrag von unserer Bloggerin Sabine Schellander

Meine persönliche Zusammenfassung, was ich so unter einer „nachhaltigen Jause“ verstehe.

Eine Frau hält ein Schraubglas, gefüllt mit Kaffee hoch.
Mein persönlicher Cafe-to-Go

Das Thema für meinen aktuellen Blogeintrag „nachhaltige Jause“ hat mich diesen Sommer ordentlich zum Schwitzen gebracht. Das lag aber nicht an den irren Temperaturen in diesem Sommer, sondern weil ich immer wieder darüber nachgedacht habe, was denn eigentlich eine „nachhaltige Jause“ wirklich ist?

Geht es um die Art der Verpackungen, die man für seine Jause verwendet? Wachspapier und Marmeladegläser versus Alufolie und Plastik? Oder dreht sich alles um den Ort, wo man seine Jause einnimmt und die Anreise dorthin? Oder reden wir über den Einkauf per se? Soll ich das Thema Food Waste aufgreifen, über nachhaltigen Konsum schreiben oder doch lieber die Diskussion Regional vs. Bio in den Vordergrund stellen?!

In diesem Sinne findet Ihr jetzt anbei meine persönliche Zusammenfassung, was ich so unter einer „nachhaltigen Jause“ verstehe:

  1. Einkaufen… Zuerst einmal stellt sich die Frage, nach was wird eingekauft und wie viel? Gerade wenn es warm ist, sollte man darauf achten, dass man nicht vor lauter Hunger oder Lust und Laune zu viel einpackt. Es ist heiß und meist hat man gar nicht so viel Hunger, wie man glaubt. Dazu kommt, dass die meisten Lebensmittel bei der Hitze, am Rad, im Auto oder im Rucksack, nicht zwingend besser werden. In diesem Sinne gilt: Weniger ist mehr. Es ist immer schade, Lebensmittel wegzuschmeißen, weil sie nicht mehr genießbar sind oder man sie nicht mehr will, weil sie aufgrund der Hitze und des Transports unappetitlich wurden.
  2. Suchen und Finden… Was ich an den warmen Monaten so liebe, ist die Tatsache, dass man gar nicht so viel einkaufen muss. Da holt man sich die Kirschen beim Nachbarn, fährt mit den Kindern zum Erdbeerfeld. Ein wenig später gibt es dann frische Marillen, Zwetschken und Ende Sommer die besten Äpfel der Welt. Die Tomaten, Paprika und Gurken hol ich mir aus dem Garten meiner Eltern. Frische Kräuter gibt es am Fensterbrett und so ein Ausflug in den Wald, bringt eine paar leckere Pilze (aka Schwammerl) mit sich. PS: Die muss man natürlich schon vorher mal sammeln und verkochen, um sie dann auf die Jause mitnehmen zu können. Oder man findet sie, beim Ausflug mit der nachhaltigen Jause, dann hätte man gleich auch ein nachhaltiges Abendessen.
    Und wenn man keinen eigenen Garten hat? Dann ist das keine gute Ausrede mehr: Es gibt zahlreiche Initiativen, an denen man sich beteiligen kann und frisches Obst und Gemüse zur Belohnung bekommt. Das wäre dann auch ganz im Sinne der Regionalität, die ich persönlich sehr entscheidend finde.Anbei ein kleiner Exkurs: Ich kaufe gerne da ein, wo ich gerade bin bspw. in einem Hofladen, bei dem ich gerade vorbeikomme. Jetzt ist aber nicht jeder Bio-zertifiziert, was also tun? Darf ich deswegen nicht mehr dort einkaufen? Oder muss ich mich überall nach den aktuellen Produktionsbedingungen erkundigen? Klar, wäre es toll, wenn man genau wüsste, wie die Hühner leben (sofern sie nicht eh dort herumrennen), wie es den Schweinen geht und was sie zu fressen bekommen, oder ob gespritzt wird oder nicht. Auf der anderen Seite gibt es da ja noch das Bauchgefühl. Das kann natürlich auch falsch liegen, aber gepaart mit ein paar netten Fragen und einem Blick durch die Gegend, könnte dies auch als Indikator dienen, neben einer Zertifizierung.
  3. Einpacken… Sobald man alles ergattert hat, was man sich wünscht, geht es ans Einpacken. Dank meines Freundes bin ich zur absoluten Liebhaberin von Marmeladengläsern geworden. Wir sammeln Gläser aller Art und nutzen diese anstelle von Plastikboxen oder sonstiger Behälter. Egal was: Café, Nudeln mit Sauce, Nudelsalat, Topfen mit Früchten, bei uns kommt alles ins Glas.
    a) kann man es so super transportieren und b) brauchen wir so kaum Einwegverpackungsmaterial.

    Essensreste vom Vortag, die weg müssen, oder auch neue Kreationen, wandern daher ins Glas und dann in den Rucksack. Dabei gilt es natürlich aufs Packgewicht zu achten. Schließlich will man sich ja nicht überanstrengen. Aber bei uns funktioniert das meist ganz gut. Wir sind zwei Erwachsene, davon ist einer (!) prinzipiell immer am Verhungern. Im Schlepptau haben wir zwei 10 Jährige, die auch immer einen Bärenhunger haben. Und schaffen es, den Großteil unseres Proviants im Glas zu transportieren, auch ohne Auto dafür am SUP (Stand Up Paddle Board). Falls man aber noch Picknickdecke, Regenjacke und Co mithat, sollte man aber vielleicht doch auf leichteres Mehrweg-Geschirr und Wachspapier zurückgreifen.
  4. Anreisen… Hm, ich würde Euch jetzt gerne erzählen, wir fahren überall mit dem Rad und der Bahn hin und bewegen uns so nachhaltig wie möglich fort. Das kann ich aber leider nicht, weil das nicht stimmt. Wir greifen aus verschiedenen Gründen immer wieder zum Auto (shame on me). Ich bewundere aber alle, die mit dem Rad und der Bahn unterwegs sind und ziehe meinen Hut vor Euch.
  5. Genießen… Auch der Genuss gehört für mich zur nachhaltigen Jause. Immerhin geht es doch darum, an einem schönen Ort zu entspannen und sich etwas Gutes zu tun, oder? Und Liebe geht ja bekanntlich auch durch den Magen.
  6. Mitnehmen… Müll. Ich glaube, darüber brauche ich nichts zu schreiben, oder? Dass man alles wieder einpackt, was man mitgenommen hat und wenn möglich sogar mehr, ist für mich und hoffentlich auch alle anderen selbstverständlich.