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Gemüsegarten

Blattläuse im Gemüsegarten bekämpfen

Blattläuse sind wohl die häufigsten Schädlinge im Garten. Sie saugen zuckerhaltige Pflanzensäfte, verwerten das in geringer Menge enthaltene Eiweiß und scheiden den Zucker aus.

Blättläuse saugen an einer Pflanze
Der Honigtau auf die Blätter und bildet einen perfekten Nährboden für die Sporen von Schadpilze.

Blattläuse sind wohl die häufigsten Schädlinge im Garten. Sie saugen zuckerhaltige Pflanzensäfte, verwerten das in geringer Menge enthaltene Eiweiß und scheiden den Zucker aus. Wenn man Glück hat, sind Ameisen da, die die Blattläuse melken, wenn nicht, tropft der Honigtau auf die Blätter und bildet dort einen perfekten Nährboden für die Keimung der Sporen von Schadpilzen wie Mehltau, Rostpilzen etc. Nützlinge kommen auch gegen Ameisen an, Ameisen sind also kein Grund zur Sorge.

Blattläuse vernichten mit natürlichen Mitteln

Die klassische Herangehensweise in der Blattlausbekämpfung besteht meist darin, sie umzubringen: Biologisch mit Brennnesselaufguss, Schmierseifenprodukten, Rapsölprodukten oder gar – mit Kanonen auf Spatzen schießend – mit Neem oder Pyrethrinen. Mit den Läusen vernichten Sie so aber auch die Nützlinge. Die Blattläuse kommen wieder und breiten sich erneut ungestört aus. Streifen Sie die Plagegeister lieber mit der Hand oder einem Wasserstrahl ab.

Vorsprung für Nützlinge schaffen

Bietet man Blattläusen frühzeitig Nahrung im Gemüsebeet, können sie in den ersten Tagen des Befalls ihr Werk beginnen und Jungpflanzen spürbar schwächen. Daher empfiehlt sich eine Ablenkung in weniger empfindlichen Zonen: die Johannisbeerblasenlaus ist zuverlässig eine der ersten Blattläuse im Jahr und befällt kein Gemüse. Auch Schneeball, Falscher Jasmin und Holunder haben zuverlässig früh im Jahr Läuse. Nützlinge vermehren sich hier und stehen für das Gemüse parat und so schützen sie ihr Gemüse quasi indirekt.

Beikraut statt Unkraut: Nahrung für Nützlinge

Unkraut kann Läuse ebenfalls auf sich ziehen. Meist wird es aber entfernt, der Boden bleibt nackt und kann weniger Nährstoffe und Wasser aufnehmen. Lassen wir Unkräuter stehen, verteilen sich die Fraßschäden zumindest gerecht auf sie und die Kulturpflanzen.

Viele Unkräuter beschatten das Gemüse zu sehr. Aber kleine Pflanzen wie Greiskraut, Ehrenpreis etc. tun das nicht, nehmen kaum Nährstoffe weg und sind für das Bodenleben besser als jede Mulchschicht. Ihre Blüten locken Bestäuber ins Beet, von denen einige als Larven Blattläuse fressen. Oft haben sie selbst Blattläuse, die Nützlingen Nahrung bieten. Man bezeichnet sie also besser als Beikräuter.

Selektives Jäten heißt die Devise. Oder Sie schneiden zu hohe Beikräuter ab. Blumen im Gemüsegarten übernehmen dieselbe Aufgabe. Wenn der Blattlausbestand dennoch ausufert, behandeln Sie betroffene Pflanzen gezielt mit nützlingsschonenden Mitteln.

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Tipps von unserem Kooperationspartner „Natur im Garten“

Aktualisiert am 29.09.2023