Nachhaltige Ernährung
Was wir essen beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit, sondern auch Luft, Wasser, Boden und das Klima. Unsere Tipps zur nachhaltigen Ernährung.
Was hat unsere Ernährung mit Klimaschutz zu tun?
Fast 20 % aller CO2- Emissionen entstehen durch unsere Ernährung. Unser täglich Brot – und besonders unser täglich Fleisch – tragen in hohem Maße zur Klimabelastung bei. Werden bei Lebensmitteln auch noch Verarbeitung, Transport, Kühlung, Zubereitung und Entsorgung von Resten dazu gerechnet, so steigt der Wert auf 40 % an Emissionen, die mit unserer Ernährung zu tun haben. In Österreich sind das knapp 12,5 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente.
Gesunde Ernährung für Mensch und Umwelt
Beim Einkauf ist uns oft nicht bewusst, dass die Lebensmittel weit transportiert wurden. Die Inhaltsstoffe hochverarbeiteter Waren reisen bereits während der Produktion um die halbe Welt. Produktionskosten und Löhne sind in manchen Ländern um ein Vielfaches günstiger. Daher werden Produktionsschritte auch bei Lebensmitteln ausgelagert.
Je mehr wir also über Herkunft, Inhaltsstoffe und Herstellung wissen, desto nachhaltiger sind unsere Kaufentscheidungen.
Tipps für nachhaltige Ernährung:
- Lebensmittel aus der Region und mit der Saison auswählen.
- Pflanzliche Lebensmitteln bevorzugen.
- Biologisch produzierte Lebensmittel wählen.
- Frische Lebensmittel gegenüber hochverarbeiteten bevorzugen.
- Produkte aus fairem Handel (FAIRTRADE Gütesiegel) bevorzugen.
- Nicht zu viel einkaufen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
- Reste kreativ verarbeiten.
Saisonal einkaufen – Beispiel Apfel
Obst und Gemüse ist für uns am gesündesten, wenn es reif geerntet wird. Dann sind alle Nährstoffe am besten für unseren Körper verfügbar. Dazu kommt, dass ein saisonales Angebot unser Essen vielfältig und bunt gestaltet.
Äpfel sind sehr beliebt und haben bei uns auch lange Saison. Von den ersten Klaräpfeln im Sommer bis zu Winter- und Lageräpfeln sind sie fast das ganze Jahr frisch oder als Lagerware verfügbar.
Im Supermarkt finden sich aber auch Sorten aus Neuseeland oder Südafrika, die aufgrund niedriger Produktions- und Transportkosten mit regionalen Sorten auch im Preis mithalten können. Ein Blick auf die Beschilderung im Supermarkt gibt darüber Auskunft.
Heimische Ware erkennen Sie am AMA-Gütesiegel, biologisch produzierte Lebensmittel an Bio-Gütesiegeln (Bio-Austria, Demeter, etc). Sind Angaben unklar, hilft es meistens im Geschäft nachzufragen.
Online-Tool für Lebensmittel
Für mehr Informationen über verarbeitete Lebensmittel von Aufstrich bis Pizza und Ketchup gibt es Informationen zum Nachlesen. Zucker- Fett- Salz- und Energiegehalt können Sie einfach online abrufen. Von der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) entwickelt wird es laufend um neue Produkte erweitert.
Die Ernährungspyramide als Basis
Die Ernährungspyramide zeigt das Verhältnis einzelner Lebensmittelgruppen, die in unserer Ernährung zu finden sein sollten. Je weiter oben, desto seltener sollten diese Lebensmittel Bestandteil der Mahlzeiten sein. Die Basis bildet Wasser, gefolgt von Obst und Gemüse, Kohlenhydraten und Proteinen. Fett und Zucker bilden die Spitze und sollten selten auf dem Speiseplan stehen.
Die österreichischen Ernährungsempfehlungen entstanden in Zusammenarbeit der AGES mit der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) im Auftrag des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK).
Bei der letzten Überarbeitung der Ernährungsempfehlungen wurden erstmals auch Umwelt- und Klimaaspekte einbezogen. Sie sind pflanzenbetont und haben geringen Anteil an tierischen Lebensmitteln. Es wurden zwei Modelle ausgearbeitet:
Die Planetary Health Diet
Dieser Zugang zur Ernährung macht sichtbar, wie unsere Mahlzeiten die Gesundheit und Umwelt gleichermaßen schützen. Gerechnet wird mit täglich 2.500 Kilokalorien für 10 Milliarden Menschen, die auf unserer Erde leben. Wichtig sind dabei die Auswahl und Kombination der Lebensmittel.
Die Menge an verzehrtem Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen wird verdoppelt, die von Fleisch und Zucker halbiert. Kleine Mengen Fleisch sind in diesem Speiseplan also weiter enthalten. Die Basis bilden wie bei der Ernährungspyramide Obst und Gemüse. Die Unterschiede liegen an der empfohlenen Menge an Hülsenfrüchten, die Nährstoffe liefern und sättigen.
Lebensmittelverschwendung vermeiden ist nachhaltig
Viele Produkte sind auch nach überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar. Aussehen, Geruch, Geschmack und Textur helfen uns, einwandfreie Lebensmittel zu erkennen.
Oft ist es Großpackungen, die nicht gegessen werden, Unordnung im Kühlschrank, Bequemlichkeit oder Unwissen, die zu vermeidbarer Entsorgung von Essen führen.
Unsere Tipps gegen Lebensmittelverschwendung und köstliche Resteküche
Aktualisiert am 30.09.2025