Mikroplastik im Alltag vermeiden
Jeden Tag nehmen wir kleinste Plastikteilchen auf. Das geschieht über unsere Nahrung, Wasser und die Atemluft. Wie können wir das reduzieren?

Plastik begleitet uns den ganzen Tag. Es erleichtert uns – im wahrsten Sinn des Wortes – den Alltag, denn viele Alternativen wiegen schwerer. Daher sind viele Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff gefertigt oder haben zumindest Bestandteile daraus. Plastik hat aber nicht nur Vorteile. Bedenklich sind besonders die kleinsten Teilchen, das Mikroplastik. Nach Medienberichten nehmen wir Menschen jede Woche Mikroplastik in der Größe einer Kreditkarte auf (Quelle: Kunststoff Magazin.de, 2023)
Mikroplastik reduzieren
Bei Mikroplastik handelt es sich um feste, unlösliche Kunststoffe (synthetische Polymere), die kleiner als fünf Millimeter sind. Da die Auswirkungen und Gefahren durch die kleinen Teilchen nicht abschätzbar sind, wurde ein EU-weites Verbot von Mikroplastik beschlossen. Viele Kosmetikhersteller verzichten bereits freiwillig auf Mikroplastik in ihren Produkten. Glitzer aus Kunststoff ist bereits verboten und für andere Produktgruppen gelten Übergangsfristen.
Mikroplastik in unserem Körper
Studien zeigen, dass jede und jeder von uns bereits Mikroplastik im Körper hat. Sogar im Gehirn wurden die kleinen Partikel bereits gefunden. Die gesundheitlichen Gefahren sind noch nicht abschätzbar, daher ist Vorsorge besonders wichtig. Forschende empfehlen, alles, was zur Belastung mit Mikroplastik beiträgt, so gut es geht zu minimieren.
Bei unserer Nahrung und bei dem, was wir trinken, geht das am einfachsten.
Mit diesen 5 Tipps vermeiden Sie Mikroplastik
- Leitungswasser statt Flaschenwasser:
Über Trinkwasser aus Plastikflaschen kann laut Studie mehr als 20-mal so viel Mikroplastik aufgenommen werden als durch Leitungswasser. Übrigens sind auch in gekauften Glasflaschen Spuren von Mikroplastik enthalten, das durch Abfüllprozesse entsteht. - Kunststoff-Teebeutel vermeiden:
Beim Ziehen lassen im heißen Wasser lösen sich erhebliche Mengen an Plastikteilchen aus den Beuteln. Papierbeutel oder loser Tee im Teesieb sind gute Alternativen. - Plastikbehälter für Nahrungsmittel vermeiden:
Besonders wenn diese Kunststoffboxen erhitzt werden, beispielsweise beim Erwärmen von Speisen in der Mikrowelle, lösen sich große Partikelmengen. Auch bei langer Lagerung geht Mikroplastik aus Behältern in die Nahrungsmittel über. Übrigens setzen Beutel auf Polyethylenbasis (PE) mehr Partikel frei als Behältnisse auf Polypropylenbasis.(PP). Glas- oder Edelstahlbehälter sind also eine gute Alternative zur Lebensmittelaufbewahrung. - Hochverarbeitete Lebensmittel vermeiden:
In hochverarbeiteten Nahrungsmitteln ist deutlich mehr Mikroplastik enthalten. Kochen mit frischen Zutaten ist eine gesunde und nachhaltige Alternative.
Sie vermeiden damit auch bedenkliche Chemikalien wie Bisphenol-A (BPA), das in Speisen aus Konservendosen enthalten sein kann. - Achten Sie auf verstecktes Plastik in Kosmetik- oder Hygieneprodukten:
Hinweise auf flüssige Kunststoffe geben die Inhaltsstofflisten oder Bezeichnungen wie „extra reißfest“ oder „extra stabil“ bei Tüchern. Auch die klassische Küchenrolle kann Kunststofffasern enthalten, damit die Reißfestigkeit erhöht wird.
Plastik sparen ist sinnvoll
Seinen Alltag ganz ohne Plastik zu gestalten, ist fast unmöglich. Auf Wegwerfartikel und Verpackungsmaterial kann jedoch jede und jeder von uns bestmöglich verzichten.
Aktualisiert am 15.05.2025