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Winterliches Wäschetrocknen in der Wohnung

Beitrag von unserem Blogger Ewald Grabner

In der kalten Jahreszeit wird die Wäsche häufig in der Wohnung getrocknet. Bei falschem Lüftungsverhalten droht jedoch Schimmelbildung an den Wänden.

Wäscheständer mit gewaschener Wäsche im Wohnzimmer
Die feuchte Wäsche fördert die Schimmelbildung.

In der kalten Jahreszeit wird die Wäsche häufig in der Wohnung getrocknet. So macht das auch meine Bekannte Manuela. In den Weihnachtsfeiertagen lud sie mich auf eine Tasse Kaffee ein und zeigte mir eine Fensternische, in der sich „komische schwarze Flecken“ gebildet hatten. Sie wollte wissen, wie sie die Flecken entfernen kann.

Bei den schwarzen Flecken handelte sich eindeutig um Schimmelpilz in einer Fensterlaibung. Ein Wäscheständer, der an der Wand lehnte, führte uns zum Thema Luftfeuchtigkeit durch Wäschetrocknen in der Wohnung: Beim Trocknen steigt die Luftfeuchte im Raum und verursacht ein Kondensat an exponierten Wänden und Ecken. Dadurch wird der Putz feucht und das führt mit der Zeit unweigerlich zu Schimmelpilz.

Ein nützlicher Helfer – das Hygrometer

Bei der nächsten Wäsche war ich anwesend und hatte ein Hygrometer mitgebracht. Es zeigt die relative Luftfeuchtigkeit eines Raumes und kann sehr gut als Indikator für rechtzeitiges Lüften verwendet werden. Vor dem Aufhängen der Wäsche zeigte das Hygrometer 22°C und 38% Luftfeuchtigkeit.
Wenn wir in einer Feuchtetabelle nachschlagen, so enthält bei diesen Werten jeder Kubikmeter Raumluft 7,8 Gramm Wasserdampf. Bei diesem Feuchtegehalt der Luft entsteht Kondensat – die Bildung von Wassertröpfchen – nur an Oberflächen, die kälter als 7°C sind. Eine Temperatur unter 7°C ist aber auch an exponierten Stellen unwahrscheinlich.

2 Stunden nach dem Aufhängen der Wäsche, lag die Luftfeuchtigkeit bei 60 Prozent. Bei diesem Wert kondensiert der Wasserdampf bereits an Oberflächen, die kälter als 14°C sind. Und solche Temperaturen sind an kalten Tagen an exponierten Stellen wie Raumecken oder Fensternischen ohne weiteres möglich.

Jetzt mussten wir lüften!

Taupunkttabelle

Kalte Außenluft beschleunigt den Trocknungsvorgang

Zum Lüften öffneten wir gegenüberliegende Fenster und alle Innentüren in der Wohnung. Bei mäßigem Wind und einer Außentemperatur von +2°C dauerte es 8 Minuten und das Hygrometer zeigte wieder 40% Luftfeuchte. Je stärker der Wind und je kälter die Außentemperatur, desto kürzer wird der Lüftungsvorgang. Nach dem Schließen der Fenster sank die Anzeige bis auf 32 Prozent relative Luftfeuchte. Jetzt war die Luft wieder trocken und die Kondensatgefahr gebannt. Trockene Luft kann wesentlich schneller Feuchte von der Wäsche aufnehmen, das beschleunigt den Trocknungsvorgang enorm.

Fotos: Die Luftfeuchte (untere Skala) vor dem Trocknen, nach 2 Stunden trocknen und nach dem Lüften.

Ich habe dann noch nachgerechnet: Während des Lüftungsvorgangs wurden ca. 10 Gramm Wasser pro m³ Luft abtransportiert. Im gesamten Ess- und Wohnzimmerbereich von Manuela waren das beachtliche 1,2 Liter Wasser.

Hygrometer gibt es für wenige Euro im Baumarkt. Ich finde, sie sind für das winterliche Wäschetrocknen in Wohnräumen eine einfache Hilfe, um Feuchteschäden zu verhindern.
Diese Geräte spielen auch bei der (automatischen) Belüftung von Kellern eine wesentliche Rolle. Seit kurzem bin ich in ein konkretes Projekt zur Kellerentfeuchtung eingebunden. Die Erkenntnisse möchte ich euch in meinem nächsten Beitrag mitteilen.