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Von Ostereiern und meinen Ambitionen als „Bio-Mama“

Beitrag von unserer Bloggerin Sabine Schellander

Die mit Naturfarben gefärbten Ostereier sind richtig gut geworden. Und zwar so gut, dass wir sofort beschlossen noch mehr Eier zu kaufen.

einige natürlich gefärbte bunte Ostereier auf einer Zeitung aufgelegt
Selbst mit Naturfarben gefärbte Ostereier

Ursprünglich wollte ich ja etwas über „nachhaltige Erziehung“ schreiben und wie wichtig ich es finde, dass Kinder schon von Anfang an lernen richtig und wertschätzend zu handeln. Dabei wollte ich auf ökologische Faktoren genauso eingehen, wie auf die Vermittlung sozialer Kompetenz. Dann aber kam wie immer alles anders.

Genaugenommen nähert sich Ostern und ich hab mir gedacht, ich verbinde das Nützliche – einen Beitrag schreiben – mit Spaß – Ostereier färben – und ein wenig Nachhaltigkeit in der Erziehung – selber Pflanzenfarben herstellen. Gesagt getan.

Die Sache mit dem „selber machen“ und somit nachhaltig sein ist nur, mir fehlt so oft die Zeit dafür. Als Alleinerzieherin und Arbeitstier sind meine Tage ziemlich durchgetaktet und auch Eier färben bzw. die Farben dafür herstellen, muss gut geplant sein. Um mich ein wenig einzustimmen, habe ich meine Fahrten ins Büro genutzt, um im Vorfeld ein wenig zu recherchieren.

Natürlich habe ich zuerst nach passenden Rezepten und Tipps auf wir-leben-nachhaltig.at gesucht und wurde auch sofort fündig. Neugierig wie ich aber bin, habe ich mich damit nicht zufrieden gegeben und weiter gesucht. Und ich war überrascht, wo man kurz vor Ostern plötzlich überall auf Rezepte für Naturfarben stößt. Die meisten davon habe ich auch brav kopiert, fotografiert oder ausgeschnitten, damit ich für den großen Tag gewappnet war.

Das Kind wurde in meinen Plan eingeweiht und die Begeisterung war groß. An einem schönen Nachmittag haben wir uns aufgemacht und sind auf die Jagd nach den verschiedenen Zutaten gegangen. Um ehrlich zu sein, war das gar nicht so billig. Vor allem dann wenn man beim benötigten Gemüse darauf achtet, dass auch dieses Bio und Co sind. Man sollte sich daher vorab überlegen, ein paar Eier mehr zu färben. Oder man lässt die Farben dann einfach am Balkon stehen, so wie wir aktuell und wiederholt den Vorgang später noch einmal. Aber dazu noch später.

Ganz „Working Mum“ habe ich die Rezepte natürlich nur halb gelesen, dafür aber viele verschiedene. Mit dem Endergebnis, dass ich reichlich verwirrt war und mein Kühlschrank jetzt viele rote Rüben und Gemüse- sowie Obstsäfte beherbergt. Am Samstag war es dann so weit und wir entschlossen uns zwischen Freizeitaktivität A und Freizeitaktivität B unsere Küche ins völlige Chaos zu stürzen und vier Farben zu produzieren. Beim Einkochen der Farben und vor allem beim Schälen der gefühlt tausend Zwiebel überkamen mich allerdings einige Zweifel, ob das wirklich was wird.

Während ich Zwiebelschalen, rote Rüben, Kurkuma und Traubensaftkonzentrat verarbeitete, schmückten die Kinder die Eier mit Gummibändern, Spagat und Blättern.

Der Duft der Zwiebel setzte sich massiv in der Wohnung fest und meine Finger riechen immer noch nach Zwiebel. Der Vorgang des „Einkochens“ war aber durchaus erfolgreich und ich konnte nach kurzer Zeit stolz vier Farben unser Eigen nennen. Blöd war nur, dass ich mir nicht sicher war, ob man nun die Eier vorher kochen sollte oder die Eier eigentlich mit den Farben hätte mitkochen sollen.

Das kommt davon, wenn man die Rezepte nicht in aller Ruhe bis zum Ende liest. Richtig problematisch wurde die Lage aber erst, als wir uns entschieden, mehr Eier als geplant zu färben. Wir holten also die restlichen (rohen) Eier aus dem Kühlschrank, legten sie zu den bereits gekochten und schmückten auch diese. Im Anschluss legten wir dann alle Eier in die Farbtöpfe und waren glücklich. Bis zu dem Moment als mir bewusst wurde, dass sich nun auch die rohen Eier neben den gekochten in der (kalten) Farbe befanden.

Also Kommando zurück, alle Eier wieder raus und schnell testen, welche roh und welche schon gekocht waren. Eine unglaubliche Patzerei war das und ich war froh, dass wir die Farben samt Eiern am Balkon platziert hatten und nicht in der Küche, wie ursprünglich geplant. Nachdem wir die rohen Eier identifiziert hatten, wurden diese noch schnell gekocht und verschwanden wieder über Nacht in den verschiedenen Farbtöpfen. Denn für ein intensives Farbergebnis, habe ich gelesen, empfiehlt es sich die Eier über Nacht in der Farbe lassen.

Am nächsten Morgen war es dann so weit und ich muss zugeben, die Spannung war groß. Da standen wir also zu zweit im Pyjama am Balkon und fischten die Eier aus den Farbtöpfen. Und siehe da, sie sind richtig gut geworden. Und zwar so gut, dass wir sofort beschlossen, die Farben nicht wegzuschütten, sondern noch mehr Eier zu kaufen. Immerhin sollen Oma und Opa auch so schöne Eier bekommen, wie wir jetzt haben.

Frohe Ostern.