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Rausgewachsen – schon wieder ….

Beitrag von unserer Bloggerin Silvia Osterkorn-Lederer

Manchmal habe ich echt das Gefühl mein Sohn hat so manches Kleidungsstück wirklich maximal 2-Mal getragen und schon sind die Ärmel zu kurz oder das ganze Teil zu klein.

Box voller aussortierter Kinderkleidung
Kinder wachsen rasch aus der Kleidung – es muss nicht immer Neues gekauft werden.

Ja, ich weiß – Kinder wachsen schnell. Ist ja kein Geheimnis – aber manchmal habe ich echt das Gefühl mein Sohn hat so manches Kleidungsstück wirklich maximal 2-Mal getragen und schon sind die Ärmel zu kurz oder das ganze Teil zu klein … Gefühlt räume ich im Wochenrhythmus den Kleiderschrank des jungen Mannes ein bzw. um …

Wie das so abläuft?

In meinem Keller gibt es viele, viele Kisten mit Kinderkleidung – Kleidung, die ich von Nachbarinnen und Freundinnen mit größeren Kindern bekommen habe, sortiert und mit Info zur Größe versehen habe! Jedes Mal, wenn ich mich auf „Shoppingtour“ in meinen Keller begebe, frage ich mich, was ich ohne diese Räumlichkeiten machen würde … Kisten mit Kleidung, mit Spielzeug, Gesellschaftsspielen, Mal- und Bastelsachen, diversen kindergerechten fahrbaren Untersätzen und und und …. Und in der Mitte ICH – leicht verzweifelt, am Suchen, am Kisten hin und her schieben …. bis ich endlich die „erlösende“ richtige Kiste – mit der aktuellen Kleidergröße finde … Gut, Kiste schnappen, rauftragen, durchschauen, aussuchen was gebraucht wird, waschen und einräumen. Leere Kiste im Kinderzimmer stehen lassen und alles gewaschene Aussortierte reinwandern lassen… ein paar Fotos davon machen … wenn sie voll ist, wieder zu und ab damit …

Aber: Wohin?

Aus Gründen der eigenen Sicherheit und natürlich zwecks Platz nicht zurück in den Keller – nein, nein! Manche Teile waren geborgt, die werden retour gegeben. Die restlichen Sachen kommen zu verschiedenen Nachbarinnen … denn es gibt ja noch einige kleinere Kids in der Kleingartensiedlung. Ich finde das so genial – Kleidung weitergeben.

Ausgemusterte Kleidung
Ausgemusterte Kleidung

Mama-Netzwerk

Mittlerweile hat sich in der Siedlung ein richtiges Mama-Netzwerk zusammengefunden, wo u. a. Kindersachen weitergegeben, getauscht, geborgt werden. Ich habe mir durch dieses „Weitergeben“ von Kleidung und Spielzeug und Co wahrscheinlich schon viel Geld und Nerven gespart. So werden die Sachen gut und lange genutzt … egal, ob es das Gewand ist oder das Rutschauto. Bevor wir die Sachen an eine karitative Organisation spenden, fragen wir mal in der Nachbarschaft nach … eine tolle Sache – und auch wenn mal jemand ankündigt, dass er/sie in den kommenden Tagen „spenden wird“ gibt’s Infos und alle können was mitgeben/beitragen (zuletzt z.B. als Hilfe für geflohene Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine).

Ich freue mich immer, wenn ich dann einen Nachbar-Knirps in „unseren“ aussortierten Sachen herumflitzen sehe. Oder wenn wir unseren Nachbarjungen treffen, der den „Spiderman-Pulli“ sofort wiedererkennt und meinem Sohn anerkennend zum coolen Sweater gratuliert.

Vor allem bei Kindersachen, wo sich Größen und Interessen ja oft recht schnell ändern, ist das Weitergeben / Tauschen / Teilen sehr gut geeignet, aber auch für uns Erwachsene gibt’s natürlich die Möglichkeit – ich glaub in den letzten Jahren habe ich den Großteil meiner Kleidung von Familie und Freundinnen bekommen, die ihre Kästen ausgemistet haben.

Second Hand Läden & Co

Und dank Second Hand Läden, Flohmärkten, Kleidertauschpartys und willhaben gibt es auch genügend weitere Möglichkeiten, mal was „Neues“ zu erstehen ohne wirklich Neues kaufen zu müssen. Einerseits tuts der Geldtasche gut, andererseits der Umwelt, denn die negativen Auswirkungen der Bekleidungsindustrie sind wirklich verheerend – ein Umstand, den mir meine Recherchen und auch kürzlich gesehene Dokumentationen wieder stark vor Augen geführt haben. Da bin ich dann gleich noch motivierter nichts zu shoppen.