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Gartenpflege

Richtig und wassersparend gießen

Viel Gießarbeit spart man sich mit standortangepassten Pflanzen und dem Fördern von gesunden, speicherfähigen Böden, damit Gärten auch bei wenig Niederschlag gut gedeihen.

Gießkannen für den Gemüsegarten
Gießkannen für den Gemüsegarten und Staudenbeete

Wasser ist für Menschen, Tiere und Pflanzen essenziell – im Garten helfen das richtige Gießen und Mulchen. Viel Gießarbeit spart man sich mit standortangepassten Pflanzen und dem Fördern von gesunden, speicherfähigen Böden, damit Gärten auch bei wenig Niederschlag gut gedeihen.

Wie viel Wasser eine Pflanze braucht, ist von Art zu Art unterschiedlich. Pressen Sie die Erde mit der Hand zusammen: ist die Hand danach feucht, haben Sie feuchten Boden. Die wenigsten Pflanzen mögen dauerhafte Feuchtigkeit, sie führt zu Wurzelfäulnis. So welken und vertrocknen die Pflanzen, da faulige Wurzeln kein Wasser aufnehmen können.

Mit Regenwasser gießen

Am besten stammt Wasser aus Tonnen oder Zisternen, die das Regenwasser vor Ort auffangen. Wird es im Garten zurückgehalten, entlastet es die Kanalisation und vermindert die Entwicklung von Hochwässern. Regen- und Brunnenwasser zu verwenden ist gartenbaulich und ökologisch sinnvoll, Trinkwasser sollte im Garten besonders sparsam eingesetzt werden.

Nicht zu viel und nicht zu wenig gießen

Steht die Pflanze zu trocken, welkt sie ebenfalls. Sie lässt die Blätter hängen. Wasser führt rasch zur Wiederbelebung. Es sei denn, der Welkepunkt ist überschritten. Dann hilft nichts mehr. Ab dem Welkepunkt trocknet der Boden so aus, dass die restliche Feuchtigkeit im Boden stark gebunden wird. Die Pflanzenwurzeln können keine ausreichende Saugspannung mehr entwickeln, um dieses Wasser aufzunehmen. Sie welken, weil der Wasserstrom von den Wurzeln zu den Blättern abreißt.

Am besten geht es den meisten Pflanzen in mäßig feuchtem Boden: Er fühlt sich feucht an, gibt aber auch unter Druck kein Wasser ab. Seltener und dafür kräftig gießen ist besser als häufig und oberflächlich. Weil die meisten Gärten aber zu oft und zu wenig in die Tiefe gegossen werden, macht das die Pflanzen „faul“, sie bilden nur Flachwurzeln aus.

Deshalb gilt: Maß mit Ziel, denn auch zu viel Gießen mögen die wenigsten Pflanzen.

Die richtige Menge im Freiland

Bei Pflanzen, die nicht im Topf wachsen und die keine Sumpf- oder Feuchtwiesenpflanzen sind, gießt man bei Trockenheit maximal dreimal die Woche 30 Liter je Quadratmeter. Egal ob Rasen, Stauden- oder Gemüsebeet. Diese Wassermenge muss problemlos vom Boden aufgenommen werden können. Vernässt er stark oder bilden sich Lacken, ist der Boden verdichtet. Das Wasser soll in die Tiefe sickern, wo es von den Wurzeln erreicht wird, auch wenn die Oberfläche trocken ist. Früher soll nicht wieder gegossen werden.

30 l/m2 haben Sie übrigens erreicht, wenn Sie ein zylinderförmiges (gerades) Trinkglas in der zu bewässernden Fläche aufstellen und das 3 cm hoch gefüllt ist.

Pflanzen nicht zu Mittag gießen

Warum nicht in der Mittagshitze gießen? Zum einen wegen des Brennglas Effekts der Wassertropfen, vor allem aber, weil das Gießwasser meist zu kalt ist. Der Kälteschock stoppt zunächst den Stoffwechsel der Pflanze. Sie muss sich erst erholen, bevor sie das Wasser überhaupt aufnehmen kann. Ideales Gießwasser hat Umgebungstemperatur. Das ist an sonnig-heißen Tagen schwierig, denn besonnte oder beschattete Blätter und das Wurzelsystem im Boden haben sehr unterschiedliche Temperaturen.

Zudem sollte man dann gießen, wenn Pflanzen und Bodenoberfläche rasch abtrocknen können. Also nicht am Abend vor einer kühlen Nacht (Achtung: Pilzkrankheiten!), sondern besser zeitig in der Früh bei Schönwetter.

Nur von unten wässern

Das beste Mittel gegen Pilzkrankheiten ist, wenn Blätter gar nicht feucht werden. Bodennahe Bewässerung, etwa mittels Tropfschlauch, ist daher von Vorteil. Bei Topfpflanzen kommt es auf das Bewässerungssystem an. Ins Reich der Märchen gehört, dass nur Wurzeln Wasser aufnehmen. Alle Pflanzenteile sind dazu befähigt. Einer welkenden Pflanze hilft man am besten, indem man auch ihre Blätter mit blattwarmem Wasser benetzt.

Verschiedene Möglichkeiten anwenden

Weil feine Wassertropfen sich leicht „in Luft auflösen“, gilt generell: Je größer die Tropfen und je näher Sie zu den Wurzeln gießen, umso besser. Effizient geht das mittels Gießkannen, hier hat man die Menge besonders gut unter Kontrolle.

Gartenschläuche mit Brauseaufsatz nehmen den Wurzelraum ebenso direkt ins Visier. Gehölzpflanzungen und Beete können so gezielt versorgt werden. Pumpen unterstützen sowohl bei Tonnen als auch Zisternen eine kraftsparende Wasserentnahme.

Tropfschläuche haben gegenüber Perlschläuchen oder flachen Sprühschläuchen den Vorteil, dass Sie die fixe Abgabemenge je Laufmeter Schlauch besser abschätzen können. Zu Töpfen oder Kisterln am Balkon führen 4-6 mm dünne „Spaghetti“ über Reduzierdosen aus Halbzollschläuchen. Sie sind weniger windanfällig und kippen nicht so leicht weg.

Überkopfbewässerungen mittels Regner sollten für Stauden, Gemüse und Co. als letztes ins Spiel kommen, weil diese Art der Bewässerung auf Rasenflächen zwar besonders beliebt ist, aber stets einen beträchtlichen Wasseranteil an die Luft abgeben und das wertvolle Nass verdunstet, bevor es die Wurzeln erreichten kann.

Richtiges Timing ist alles

Um die Pflanzen gut zu versorgen und nicht zu stressen, Blattschäden hintanzuhalten und Schnecken und Pilze nicht zu fördern, liegt bei Überkopfberegnungen der ideale Zeitpunkt frühmorgens. Kaltes Wasser an heißen Tagen schockt darüber hinaus die Pflanzen, warmes Wasser wird schneller aufgenommen.

Die Rasenbewässerung sollte etwa 20 mm = 20 l je m² entsprechen. Geschätzte 2 mm davon bleiben an heißen Sommertagen im Gras hängen, 5 mm -also 1/4 bis 1/5 der Gießmenge verdunsten. Das kühlt zwar uns, kommt aber nicht bei den Pflanzen an. Darf Rasen etwas länger stehen, benötigt er weniger und seltener Wasser.

Wenn automatische Bewässerungen nicht nur eine Urlaubs-, sondern eine Dauerlösung sind, ist ein Feuchtigkeitssensor empfehlenswert, um die Wasserzufuhr bedarfsgerecht zu gestalten.

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Tipps von unserem Kooperationspartner „Natur im Garten“

Aktualisiert am 29.09.2023