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Naturgarten

Ökologische Alternativen zu Thujen

Es gibt triftige Gründe, Alternativen zu Thujen zu suchen: Erstens bietet die Thuje der heimischen Tierwelt, abgesehen von etwas Unterschlupf, herzlich wenig und zweitens ist sie sehr empfindlich auf Trockenheit.

Bunte Heckenvielfalt
Bunte Heckenvielfalt statt Thujenmonokultur

Es gibt triftige Gründe, Alternativen zu Thujen zu suchen: Erstens bietet die Thuje der heimischen Tierwelt, abgesehen von etwas Unterschlupf, herzlich wenig und zweitens ist sie sehr empfindlich auf Trockenheit. Sollte drittens einmal ein paar Jahre die Pflege ausgeblieben sein und der Schnitt danach umso tiefer ausfallen – bis ins alte Holz, wird dort nicht viel Grün nachkommen. Die Thuje regeneriert sich nach solch einem radikalen Eingriff nicht. Die mit der Thuje oft verwechselte Scheinzypresse verträgt ebenso keinen starken Rückschnitt und wird darüber hinaus viel zu hoch.

Es muss nicht unbedingt immergrün sein

Auch wenn „Immergrün“ oft die oberste Anforderung an eine Schnitthecke als Begrenzung und Sichtschutz ist, so wäre dies in vielen Fällen vielleicht gar nicht notwendig. Gerade in der kalten Jahreszeit kann die Lichtdurchlässigkeit der laubfreien Hecken ein Vorteil sein, während die Notwendigkeit Blicke abzuschirmen gar nicht vorhanden ist, weil wir uns dann ohnehin nicht leicht bekleidet im Garten aufhalten. Deshalb überlegen Sie genau: Wäre nicht sogar etwas mehr Platz im Garten für eine freiwachsende oder zumindest nicht ganz streng geschnittene Hecke? Eine Wildstrauchhecke mit Buchten und Schwüngen und einem blühenden Saum vor den Schmalstellen ist eine lohnende Alternative: singende Vögel, schwirrende Falter, Hummeln und andere erfreuliche Gäste würden es Ihnen danken!

Evergreens heimischen Ursprungs halten viel aus

Immergrüne Abhilfe bieten etwa Eibe und Stechpalme, deren Wildformen bei uns sogar heimisch sind. Beide wachsen langsam und vertragen selbst tiefe Rückschnitte. Gut geeignet für niedrige bis hohe Hecken kommen sie auch mit schweren lehmig-tonigen Böden, Schatten und Wurzeldruck umgebender Altbäume zurecht. Sie wachsen aber deutlich besser und dichter, wenn sie genug Platz, Luft und Licht erhalten. In rauen Gegenden sollten Immergrüne nach dem Winter gepflanzt werden.

Eiben sind giftige Schönheiten

Die feinnadelige, dicht wachsende heimische Eibe (Taxus baccata) kommt auch mit Stadtklima sehr gut zurecht. Wenn sie einmal zu hoch oder zu breit wird, kann sie einfach auf die gewünschte Höhe und Breite geschnitten werden. Es braucht dann nur etwas Geduld, bis wieder eine grüne Wand entsteht. Da sie in allen ihren Teilen – außer der roten fleischigen Samenhülle, dem Arillus – hochgiftig ist, sollte sie aber nicht unbedingt in Kindergärten oder an Spielplätzen zu stehen kommen.

Stechpalmen passend zum Standort wählen

Die Stechpalme (Ilex aquifolium) und ihr noch anspruchsloserer Hybrid (Ilex meserveae) eignen sich ebenfalls für immergrüne Schnitthecken, erstere eher nur in schattiger bis halbschattiger Lage, zweiterer auch in voller Sonne. In den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung kann die Stechpalme noch etwas zögerlich anwachsen. Ihre kleinen weißen Blüten erscheinen im Mai. Es setzen aber nur weibliche Pflanzen Früchte an, die für den Menschen leider auch wieder stark giftig sind. Dafür brauchen sie aber eine männliche Pflanze als Pollenspender.

Hilfe bei der Auswahl von Heckengehölzen finden Sie unter www.willheckehaben.at

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Aktualisiert am 29.09.2023