Repair-Cafe – gemeinsam reparieren macht Sinn
Je länger ein Produkt genutzt wird, desto nachhaltiger ist es. Geht etwas kaputt, macht eine Reparatur Sinn. In Reparatur-Cafés wird gemeinsam und unter fachlicher Anleitung repariert.
Konsumartikel sind zum Teil schnelllebig und oft sehr billig in der Anschaffung. Da die Herstellung günstig ist, wird Massenware produziert und einmal kaputt, wird einfach etwas Neues gekauft. Als Folge steigt der weltweite Materialverbrauch und zugleich werden die Ressourcen unserer Erde immer knapper. Eine Abwärtsspirale entsteht.
Reparieren ist nachhaltig
Um die Lebensdauer von Gütern zu verlängern, macht reparieren Sinn. So kann beispielsweise ein funktionierender Laptop mit veralteter Software mit Aktueller ausgestattet werden. Auch das Wiederaufbereiten von defekten Produkten mit passenden Ersatzteilen verlängert die Lebensdauer. So können Teile eines kaputten Laptops ausgebaut und in einen anderen, noch funktionierenden eingebaut werden.
Gemeinsames Reparieren
Geräte zu reparieren, benötigt handwerkliches Geschick, aber auch das richtige Werkzeug findet sich nicht in jedem Haushalt. Was also tun? Hier kommen Reparatur-Cafés ins Spiel.
Was ist ein Repair-Café?
Als Gegenbewegung zur geplanten Obsoleszenz, also dem Einbauen von Sollbruchstellen bei Produkten, wurde im Jahr 2009 in den Niederlanden die Initiative „Repair-Café“ gegründet bei der Freiwillige und Ehrenamtliche ihr Wissen und ihr Können zur Verfügung stellen und bei der Reparatur mit Rat und Tat helfen. Ziel ist das selbstständige oder gegebenenfalls gemeinsame Reparieren von mitgebrachten Gegenständen und Geräten, wie Fahrrad, Plattenspieler, von der Kaffeemaschine bis zum Mixer oder Föhn ganz unterschiedliche Haushaltsgegenstände sein. Bei sogenannten “Nähcafé” wird auch Unterstützung beim Ausbessern, Kürzen oder Ändern von Kleidungsstücken angeboten.
Die Reparaturhilfe ist kostenlos und nicht kommerziell organisiert, sodass keine Konkurrenz zu gewerblichen Reparaturbetrieben besteht und freiwillige Spenden dienen dem Betrieb des Cafés.
Mitgebrachte Getränke oder Mehlspeisen fördern den gemütlichen Informationsaustausch und die Werkzeuge und Kleinmaterialien werden zur Verfügung gestellt. Gemeinsames Reparieren macht nicht nur Geräte wieder funktionstüchtig, es stärkt das Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten und schafft soziale Treffpunkte für Menschen.
Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung in Gemeinden
Initiativen, wie Reparatur-Cafés bieten so in vieler Hinsicht einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und eine Investition in die Zukunft, denn Langlebigkeit wird gefördert und Ressourcen geschont, Müll wird vermieden und soziale Treffpunkte entstehen.
Wie starte ich ein Repair-Café?
Für interessierte Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter gibt es einen neuen Leitfaden, der zusammenfasst, welche Schritte für den Aufbau eines Reparatur-Cafés notwendig sind. Enthalten sind Anleitungen für den Aufbau, Tipps zur Umsetzung, Checklisten sowie Praxisbeispiele und Vorlagen.
Hier finden Sie den neuen Leitfaden für ein Reparatur-Café.
Aktualisiert am 12.08.2025