Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Blog

Die Welt ist nicht gerecht – und jetzt!?

Beitrag von unserer Bloggerin Daniela Capano

Regisseur Werner Boote und Autorin Kathrin Hartmann führen uns wieder einmal alles so richtig vor Augen was unser Lebensstil für andere bedeutet.

Buch "Die Grüne Lüge" und Kinoticket
Das buch und der Film zeigen die Auswirkungen unseres Lebensstils auf den Rest der Welt-

„Die Welt ist nicht gerecht!“ Kann so ein Satz unwidersprochen bleiben? Letzte Woche saß ich mit einer Freundin zusammen und wir unterhielten uns über dies und das! Und dann kam dieser Satz, über den ich seitdem immer wieder nachdenke. Besonders bei meinem letzten Kinobesuch.

Ein Film, der dich möglicherweise wütend machen wird!

Ich bin, und das ist jetzt kein Geheimnis, an Umweltthemen interessiert. Nicht verwunderlich also, dass ich mir gerne die neuesten Dokus und Filme zu diesen Themen zu Gemüte führe. Deswegen stand auch „The Green Lie“ sofort auf meiner „Unbedingt anschauen“- Liste. Mir war klar, dass wird kein Berieselungsabend! Aber dass mich dieser Film so wütend machen wird, damit habe ich dann doch nicht gerechnet.

Die schrecklich-„schönen“ Bilder von monoton angepflanzten Palmöl-Plantagen, den skrupellosen Landräubern in Brasilien und der unverschämten grünen Unternehmens- Propaganda brennen sich in mein Gedächtnis. Machen mich sprachlos, traurig, wütend, kämpferisch und ohnmächtig – und das alles gleichzeitig.

Wie geht es weiter?

Regisseur Werner Boote und Autorin Kathrin Hartmann führen uns wieder einmal alles so richtig vor Augen! Was unser Lebensstil für andere bedeutet. Was die Auswirkungen von dem sind, was für uns selbstverständlich ist. Die Welt ist nicht gerecht. Aber kann sie es denn werden? Und ändern solche Bilder in unseren Köpfen wirklich etwas?

Meine Lebensphilosophie ist nicht geprägt von schwarzer Pädagogik. Viel eher ist mir wichtig, an positiven Beispielen zu lernen.  Also bringt die Apokalypsen-Darstellung von solchen Dokus trotzdem seinen Erfolg? Leben wir dadurch nachhaltiger?

Was ist passiert nach Plastik Planet?

Damals schrieb die Zeitschrift Die Presse: „Seit dem Film „Plastic Planet“ weiß die Welt, dass die Meere voll sind mit Plastikmüll.“  Wussten wir das vorher nicht? Wir konnten es zumindest erahnen. Aber hat dieser Film unseren Plastikverbrauch reduziert?

Plastik ist immer noch da?

Im Jahr 2009, als der Film in unseren Kinos gezeigt wurde, wurden nach Altstoff Recycling Austria AG (ARA)-Angaben 24.845,6 t Leichtverpackungen in NÖ gesammelt, das sind im Durchschnitt 16 kg/EW. Laut dem letzten NÖ Abfallwirtschaftsbericht 2016  sind es nun 27.796 t, also 17 kg/EW.  Somit blieb die Situation fast unverändert bzw. hat sich sogar etwas verschlechtert..

Resignation? –  oder weitermachen!

Um die Fragen von oben also für mich zu beantworten: Es ist gut, dass es solche Dokumentationen gibt, die uns die Probleme vor Augen führen und uns wachsam machen. Trotzdem kommen mir persönlich zumindest bei diesem Film die Handlungsansätze etwas zu kurz. Wäre ich eine Person, die sich leicht beeinflussen lässt, würde ich total desillusioniert aus dem Kino gehen und mir denken: „Es ist eh alles egal was ich tue, denn ändern müssen sich die „Anderen““.

Das möchte ich aber nicht. Ich möchte trotzdem MEINEN Fußabdruck gering halten, möchte zumindest selbst halbwegs gerecht sein und handeln. Und ganz nach dem Motto „steter Tropfen“ bin ich mir sicher, dass ich nicht alleine bin, und dass wir schon deshalb gemeinsam etwas verändern.