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Feste & Feiern

Weihnachtsbaum: Plastik oder echt – welcher ist nachhaltiger?

Vor Weihnachten stellt sich alljährlich die Frage: regionaler, Bio-Christbaum oder doch der Plastikbaum? Was ist nachhaltiger?

Christbaum mit hölzernem Christbaumschmuck
Ein Weihnachtsbaum darf am Heiligen Abend in keinem Wohnzimmer fehlen.

Plastikweihnachtsbäume sind zeitlos und können immer wieder verwendet werden. Der Grundgedanke solch eines Baumes ist eigentlich nachhaltig. Doch australische Forscher wiesen nach, dass die Ökobilanz eines 1,5 – 2 Meter großen Plastikweihnachtsbaumes erst nach 10 – 20 Jahren Gebrauch, verglichen mit einem herkömmlichen Baum, positiv ist. Doch landen im Schnitt die Kunststoffbäume schon nach 6 Jahren im Müll.
Plastiktannen bestehen außerdem meist aus umwelt- und gesundheitsschädlichem PVC, werden in Fernost produziert und haben daher eine weite, klimaschädigende Anreise hinter sich. Laut Carbon Trust beträgt der ökologische Fußabdruck eines Kunststoffweihnachtsbaumes 40 kg CO2-Äquivalente. Zwei Drittel entfallen dabei auf die Plastikproduktion, der Rest auf die eigentliche Herstellung des Kunststofftanne.
Bei einem natürlichem Christbaum fallen bei der Entsorgung auf der Deponie ca. 16 kg CO2, bei der Verbrennung 3,5 kg CO2-Äquivalente an.

Bevorzugen Sie daher regionale Weihnachtsbäume, am besten aus biologischem Anbau. Diese Bäume sind an der Herkunftsschleife erkennbar. Fragen Sie im Zweifelsfall beim Händler nach.

Sind lebende Bäume eine Alternative?

Ein lebender Baum im Topf ist ebenfalls eine Möglichkeit. Diese Bäumchen haben allerdings nach dem Aufenthalt in geheizten Räumen beim Auspflanzen schlechte Anwachsquoten und viele sterben ab. Zudem braucht es zum Auspflanzen einen eigenen Garten mit ausreichend Platz.  
Es gibt auch das Service einen Baum samt Wurzelballen zu mieten, der vor dem Fest zugestellt und danach wieder abgeholt wird. Aufgrund des Transportes der Bäume – oft sogar über weite Strecken – schlägt sich oft nicht positiv in der Ökobilanz nieder.

Achtung: lebenden Bäume sollten nicht mit Lametta und tropfendem Wachs in Berührung kommen. Auch ein Platz neben der Heizung belastet den Baum und gefährdet sein Wachstum nach dem Auspflanzen.

Gekaufter Christbaumschmuck – darauf sollten Sie achten!

Die klassischen Christbaumkugeln aus Glas werden innen mit einer Silbernitrat-Lösung versilbert. Nachhaltig ist es die Kugeln über viele Jahre immer wieder zu verwenden, anstatt jährlich Neue in neuen Farben zu kaufen. Es gibt auch Kunststoff-Kugeln, die den Vorteil haben bruchsicher zu sein. Die meist aber aus Fernost stammen und weit transportiert werden.

In der Baumdekoration werden auch immer wieder Schadstoffe, wie z.B. Schwermetalle, Weichmacher und Azofarbstoffe gefunden. Lametta wird aus Aluminium und Kunststoffresten produziert. Silbern glitzerndes Lametta aus Blei ist zwar schon verboten, taucht aber immer noch auf. Achten Sie auf Ihre Gesundheit und reduzieren Sie unnötige Belastungen der Umwelt, indem Sie gänzlich auf Lametta verzichten. Auch Kunstschnee und Deko-Sprays gehören nicht auf einen nachhaltigen Weihnachtsbaum. Durch die Reste kann der Baum nach den Feiertagen nicht mehr als biologischer Abfall entsorgt und zu Kompost verarbeitet werden.

Gekaufte Strohsterne sind oft weit gereist. Selbst gebundene Strohsterne können Kreative selbst fertigen und sind eine nachhaltige Alternative zu den billig produzierten Sternen aus Fernost in der Plastikverpackung.

Selbst beim bemalten Holzschmuck sollten Sie genau nachsehen, woher das Holz stammt und ob nicht sogar seltene Tropenhölzer verarbeitet wurden, die zudem weite Transportwege hinter sich haben. Suchen Sie nach regionalen Anbietern von Holzschmuck auf Kunsthandwerksmärkten.

Christbaumschmuck selber machen

Wenn Sie gerne basteln, können Sie Naturmaterialien, wie z.B. Föhrenzapfen, Fichtenzapfen, Bucheckern und Eicheln sammeln und daraus einen individuellen Baumbehang fertigen, beispielsweise Föhrenzapfen mit Stoffschleifen und Bändern verzieren. Und natürlich ist essbarer Baumbehang wie z.B. Lebkuchen, Windringe oder Quittenringe der beste Schmuck und davon bleibt meist nichts übrig.

Fans von Häkelarbeiten können Sterne und Glocken häkeln und damit den Baum schmücken oder aus Stoffresten im Patchwork Stil weihnachtliche Motive nähen. Diese können Sie sogar waschen und immer wieder verwenden. Auch Holzschmuck kann einfach aus Holzresten gefertigt werden, dabei sollten Sie das Holz nicht lackieren, sondern nur ölen oder wachsen.

Elektrische Beleuchtung oder Wachskerzen?

Eine Beleuchtung Ihres Baumes mit LED Lichterketten ist eine gute Wahl, v.a. wenn Sie die Beleuchtung nur am Abend stundenweise einschalten. Das spart Energie! Achten Sie beim Kauf der Lichterketten auf das GS-Prüfzeichen und darauf, ob die Ketten für den Innenraum oder Außenbereich geeignet sind. Verpacken Sie die Lichterketten sorgsam und verwenden Sie diese jedes Jahr wieder.  

Wer lieber Kerzenromantik am Christbaum hat, der sollte beim Kerzenkauf auf Inhaltsstoffe und Verpackung achten. Die meisten Kerzen werden aus Paraffinen produziert und werden aus Wachsen aus Erdöl gewonnen. Es gibt auch Stearinkerzen, wobei das Stearin oftmals aus dem Grundstoff Palmöl gewonnen wird. Als Bio-Kerzen dürfen nur Stearinkerzen bezeichnet werden, die aus nachhaltig angebautem Palmöl hergestellt werden. Bevorzugen Sie Kerzen aus natürlichem Bienenwachs oder auf Basis von anderen pflanzlichen Ölen (z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl) und ohne Palmöl.

Wunderkerzen gehören gar nicht auf den Christbaum. Das Abbrennen kann problematisch werden, denn die Drähte der Kerzen sind mit einer Masse aus Bariumnitrat, Eisenspänen und meist etwas Aluminiumpulver beschichtet. Beim Verbrennen kann die Stickoxide-Konzentration in der Raumluft gesundheitlich bedenkliche Werte erreichen. 

Aktualisiert am 27.11.2024