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Aktiv im Freien

Kühlendes für den Sommer

Bei großer Hitze suchen wir Abkühlung. Viele vermeintlich nützliche Dinge werden uns dazu angeboten. Was wirklich gegen große Hitze hilft, welche Stoffe in Kühlbags & Co enthalten sind und wie wir nachhaltig Abkühlung finden.

Gefrorenes Wasser im Beutel

Sonne und Wärme tut uns gut, zu große Hitze aber belastet unseren Körper. Mit Kühldecken, Hitze-Pads, spezielle Matratzenauflagen, Sprays und vielem mehr versprechen wir uns schnelle Abkühlung.

Kühldecken, Matten und Kühl-Pads

Für Hunde und Katzen gibt es sie schon seit einige Zeit, auch für den Menschen werden Kühlmatten; Kühlkissen und Kühldecken vermehrt angeboten. Der Effekt wird durch das Kühlgel im Inneren erzielt. Meist ist das Wasser und CMC (Carboxymethylcellulose), das in der EU als Lebensmittelzusatzstoff E 466 zugelassen ist. Es wirkt gemeinsam mit Wasser als Gelbildner.

Ein anderes Prinzip, vor allem bei kleineren Gelkissen, kennen wir von den knickbaren Wärmekissen im Winter. Durch Druckreiz im Inneren wird ein chemischer Prozess in Gang gesetzt, bei dem Kälte entsteht. In den Kältepads kommt Harnstoff zum Einsatz. Gelöst in Wasser entzieht dieser der Umgebung Energie.

Gute Kühlung liefert auch das bei Kühl-Pads häufig verwendete Propylenglykol. Zusätzlich ist Kochsalz enthalten, das den Gefrierpunkt herabsetzt. Die bekannten meist blau gefärbten Pads sind oft im medizinischen Bereich in Gebrauch. Im Kühlschrank oder der Gefriertruhe kühlt das Gel rasch ab und hält diese Kälte auch für längere Zeit.

Anders als bei CMC, das auch in der Lebensmittelindustrie zugelassen und verwendet wird, ist, reizt Propylenglykol die Haut und kann Rötungen verursachen. Achtung daher bei beschädigten Kühl-Pads.

Kühlpad selber machen

Ganz einfach lässt sich ein Kühlkissen auch selbst herstellen. Sie benötigen dazu Maisstärke, Wasser, Salz und einen Zip-Beutel. Falls sie das Gel färben möchten, können Sie dazu etwas blaue Lebensmittelfarbe zugeben. Verrühren Sie ein halbes Glas Stärke mit einem halben Glas Salz und zwei Gläsern Wasser und kochen die Masse unter ständigem Rühren kurz auf. Wird die Masser gelartig können Sie die Farbe zufügen und alles in den Zip-Beutel abfüllen. Fertig.

DIY-Kühlbeutel

Kühl-Pad selber machen (Foto 1/7)

Zutaten für zwei 1-Liter Zipbeutel: ein halbes Glas Stärke, ein halbes Glas Salz, zwei Gläsern Wasser und etwas blaue Lebensmittelfarbe

DIY-Kühlbeutel

Kühl-Pad selber machen (Foto 2/7)

Stärke und Salz in einen Topf mit Wasser geben und zum Kochen bringen.

DIY-Kühlbeutel

Kühl-Pad selber machen (Foto 3/7)

Stärke, Salz und Wasser unter ständigen Rühren aufkochen lassen bis die Masse gelartig wird.

DIY-Kühlbeutel

Kühl-Pad selber machen (Foto 4/7)

Falls sie das Gel färben möchten, können Sie dazu etwas blaue Lebensmittelfarbe zugeben.

DIY-Kühlbeutel

Kühl-Pad selber machen (Foto 5/7)

Masse mit der Farbe nochmals unter ständigem Rühren kurz aufkochen lassen.

DIY-Kühlbeutel

Kühl-Pad selber machen (Foto 6/7)

Masse in Zip-Beutel abfüllen.

DIY-Kühlbeutel

Kühl-Pad selber machen (Foto 7/7)

Fertig! Jetzt Kühl-Pad in das Gefrierfach legen!

Unser Tipp: „Kühlflasche“ statt Wärmeflasche:

Verwenden Sie eine Wärmeflasche zur Abkühlung. Anstelle von heißem Wasser wie im Winter füllen Sie kaltes Wasser in den Thermophor. So haben Sie Ihren eigenen Cool-Pack. Sobald die kühlende Wirkung nachlässt, das Wasser wechseln, fertig.

Kühlende Matratzen bzw. Matratzenauflagen

Für den Sommer werden spezielle „Kühlmatratzen“ angeboten. Oft sind es einfache Matratzentopper aus Baumwolle, da Baumwollstoff angenehm kühl wirkt. Es gibt auch spezielle Gel-gefüllte Auflagen, die Abkühlung versprechen und Auflagen aus High-Tech-Fasern, ähnlich Funktionstextilien. Hier soll der Schweiß schnell vom Körper weggeleitet und dadurch Kühlung erreicht werden.

Aber Achtung: Durch die Wärmeisolation der Decke nützt das wenig, denn unter der Decke staut sich die warme Luft. Benutzen Sie daher im Hochsommer nur eine leichte Decke, ein Baumwollleintuch oder einen leeren Baumwollüberzug zum Zudecken. So vermeiden Sie Wärmestau.

Kühlende Kosmetik

Kühlgel kann punktuell Linderung verschaffen. Häufig eingesetzt wird es bei Insektenstichen oder Sonnenbrand. Großflächiges Auftragen ist eher unpraktisch, wird je nach kühlendem Inhaltsstoff nicht empfohlen und wäre auch teuer. Nicht geeignet sind diese Gele bei verletzter Haut, bei Säuglingen und Kleinkindern. Sie beinhalten oft Menthol und / oder Kampfer, Alkohole und wie bei Kühlmatten ebenfalls CMC (Carboxymethylcellulose).

Roll-Ons mit ätherischen Ölen helfen ebenfalls punktuell. Auf Stirn und / oder den Handgelenken aufgetragen, tritt rasch ein Kühleffekt ein. Auch hier werden gerne Minze, Menthol und Kampfer eingesetzt. Die Wirkstoffe wirken auf die kälteempfindlichen Nervenenden und lösen dadurch ein Kältegefühl aus, beeinflussen aber die Körpertemperatur selber nicht. Achtung: ätherische Öle können die Haut reizen und manche lösen Allergien aus, deshalb nie unverdünnt anwenden.

Besonders Gesichts- und Bodysprays werden von der Dose bis zum Pump-Zerstäuber in allen Varianten angeboten. Neben der Verpackung sind auch viele der Inhaltsstoffe nicht wirklich nachhaltig. Es ist vor allem viel Wasser, das da aufwendig verpackt verkauft wird. Zu Nutze machen sich diese Produkte die kühlende Wirkung von feinem Sprühnebel auf der Haut. Das geht auch anders. Unsere Bloggerin hat ein erfrischendes Rezept für die schnelle Abkühlung zum Selbermachen. Mit einer wiederverwendbaren Zerstäuberflasche sparen Sie dabei auch einiges an Verpackungsmaterial.

Körperspray mit Pfefferminze:

40 ml Pfefferminzhydrolat in eine Sprühflasche füllen und noch 3 – 7 Tropfen Pfefferminzöl zugeben, fertig. Vor Gebrauch gut schütteln und auf die gewünschte Körperpartie aufsprühen. Haltbarkeit ca. 1 Monat.
Der Spray kann auch als Fuß-, Mund- oder sogar Raumspray verwendet werden. Wenn Sie noch 3 – 7 Tropfen eines anderen ätherischen Öls zugeben hilft er auch gegen Insekten (z.B. Rosengeranie, Lavendel, Rosmarin, Zitroneneukalyptus).

Tipp von unserer Kooperationspartnerin „wild.wuchs.Natur“

Künstliche Eiswürfel

Weil „normale“ Eiswürfel bei Hitze umso schneller schmelzen, die Getränke dann warm und wässrig werden, gibt es mittlerweile wiederverwendbare „Eiswürfel“ auch aus Kunststoff (PE oder Acryl) und sogar aus Stein.
Die Kühlung wird dabei mit unterschiedlichen Methoden erreicht. Manche der Würfel sind mit Wasser gefüllt, das gefriert, manche sind hohl und werden jedes Mal von neuem mit Wasser gefüllt, manche sind aus reinem Kunststoff. Alle werden vor Gebrauch einige Zeit im Gefrierschrank gekühlt, auch die Steinwürfel. Die künstlichen Eiswürfel sind gut zu reinigen, nicht alle eignen sich aber für den Geschirrspüler. Die sehr lange haltbaren Granit-Eiswürfel gibt es übrigens aus Österreich (Steiermark).

Nachhaltig der Hitze trotzen

Zur Abkühlung gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Mix an verschiedenen Maßnahmen wirkt meist am besten.

Die wichtigsten Tipps zur nachhaltigen Abkühlung sind:

  • Wohnräume kühl halten:
    Lüften Sie Ihre Wohnräume am frühen Morgen oder in der Nacht. Am besten querlüften, d.h. gegenüberliegende Fenster und Türen für einige Zeit öffnen. Tagsüber die Fenster in Wohnräumen geschlossen halten und mit Jalousien, Rollos oder ähnlichem verdunkeln. Außen liegender Sonnenschutz ist am wirksamsten.
  • Viel Flüssigkeit und leichte Kost:
    Viel trinken – das gilt für Erwachsene wie für Kinder. Am besten eignet sich Leitungswasser.
  • Leichte Kleidung und Kopfbedeckung:
    Mit luftiger, atmungsaktiver Kleidung kann die Luft gut am Körper zirkulieren. Helle Bekleidung reflektiert das Sonnenlicht und heizt sich weniger auf. Dunkler Stoff absorbiert fast 100 % der Strahlung, ist bei Hitze allerdings weniger angenehm zu tragen. Kopfbedeckung und Sonnenbrillen schützen Kopf und Augen. Ein Fächer verschafft zusätzliche Abkühlung.

Und das Wichtigste zum Schluss:

Meiden Sie die Mittagshitze zwischen 11:00 und 15:00 Uhr und suchen Sie auch sonst im Freien eher schattige Plätze auf, besonders wichtig ist Schatten für Kinder, die im Freien spielen.

Aktualisiert am 22.01.2024