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Der nicht ganz so englische Rasen …

Beitrag von unserer Bloggerin Silvia Osterkorn-Lederer

Naja – was soll ich sagen, ich mag Bienen und Insekten, ich mag Blumen und mein Rasen ist alles andere als ein englischer Rasen.

Manja liegt in Gänseblümchenwiese
Ein Naturrasen ist ein voller Kräuter und Insekten

Mein Mann und ich wohnen in einem ganzjährig bewohnbaren Haus auf einem kleinen Grundstück in einer Kleingartenanlage. Ganz besonders glücklich sind wir alle, also Menschen und Hunde, über die – wenn auch nicht allzu riesige – Rasenfläche. Wie das in einem Kleingarten halt so ist, grenzt ja Grundstück an Grundstück – alles eher eng bemessen. Naja – was soll ich sagen, ich mag Bienen und Insekten, ich mag Blumen und mein Rasen ist alles andere als ein englischer Rasen.

Mein Rasen ist alles andere als ein englischer Rasen

Tja, meine Nachbarn sehen das teilweise leider nicht so entspannt wie ich. Viele von ihnen haben zwar Nützlingshotels im Garten stehen, unzählige Blumen angepflanzt, aber sind trotzdem absolute Verfechter des „sterilen englischen Rasens“. Glücklicherweise ist unser Garten recht uneinsichtig. Aber es hat nicht allzu lange gedauert bis mich die Nachbarn gefragt haben, ob in meinen Garten „eh nichts wächst, was blüht und danach in die Nachbargärten rüberfliegt“. Bis dahin war mir gar nicht bewusst wie unbeliebt Löwenzahn ist. Ich hab mich dann auch zurückerinnert und festgestellt, dass auch meine Oma immer gleich loszieht, um den Löwenzahn im Garten auszustechen. Hab mir darüber aber scheinbar vorher noch nie so wahnsinnig viele Gedanken gemacht … bis zu dem Tag als die Nachbarn mich nett und freundlich darauf hingewiesen haben.

Auf gute Nachbarschaft bedacht, hab ich mir die Anregung, dass Löwenzahn eventuell die Seiten wechselt und in die Nachbargärten ziehen könnte, zu Herzen genommen und mir überlegt was ich tun könnte. Erster Gedanke war: weg mit dem Löwenzahn, zweiter Gedanke war: da werde ich nie fertig – zu viel davon vorhanden, tausende Löcher nachher im Rasen und ich frustriert. Ausstechen hat damit wenig Aussicht auf Erfolg – bzw. wars das dann mit Grünfläche.

Unkrautvernichter wäre Möglichkeit Nummer Zwei  – kommt mal gar nicht in Frage – eh klar. Gut – es braucht einen Plan B: ich lasse den Bienen, Schmetterlingen und Co die Löwenzahn-Blüten solange es geht, bevor der Samen allerdings seine Flugversuche unternehmen kann, wird er von mir gezupft. Eine Sisyphusarbeit – aber was tut man nicht alles für die Bienen und vor allem für die Nachbarn… 

Artenreichtum – bei mir sehr beliebt, aber bei Löwenzahn hört sich scheinbar bei manchem Nachbarn / bei mancher Nachbarin der Spaß auf. Eine krautige Blumenwiese, viele Insekten – ich mag das! Aber leider bin ich da – wohl eher eine Ausnahme. Schade eigentlich! Denn eine bunte Blumenwiese ist schön anzusehen und viel weniger Arbeit als die oft sehr mühsame Rasenpflege…so eine richtig hohe Blumenwiese krieg ich leider auch nicht hin – aber ein wilder Rasen mit einer ganzen Armee von Gänseblümchen und Löwenzahn muss drinnen sein, finde ich!