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Lebensmittel

Lebens­mittelverschwend­ung vermeiden

Viel zu viel von unserem Essen landet im Abfall. In Niederösterreich sind es täglich rund 166 Tonnen. Das entspricht € 300,- pro Haushalt und Jahr. 

Voller Speisentisch
Lebensmittel sind zu schade für den Müll. Vieles kann weiterverarbeitet werden.

Weltweit gehen etwa 40% aller produzierten Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette verloren. 1 Million Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle entstehen in Österreich jedes Jahr. Lebensmittelverschwendung ist für rund zehn Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich. Das ist fast doppelt so viel wie der jährliche Ausstoß des Autoverkehrs in der EU und den USA zusammen (Quelle: WWF/Lebensmittelverschwendung).

Nachhaltigkeit beginnt bei Einkauf und Lagerung

Nahrungsmittel und deren Produktion spielen in Zusammenhang mit Klimaschutz und Ressourcenschonung eine wesentliche Rolle. Denn rund 24 % unseres durchschnittlichen ökologischen Fußabdrucks entfallen auf den Bereich Ernährung. Dazu zählt neben der Nahrung, die wir kaufen und konsumieren, genauso die Verpackung und die Ressourcen, die für Transport und Zubereitung notwendig sind.

So kann jede und jeder von uns Lebensmittelverschwendung vermeiden:

  • Eine Einkaufsliste machen – denn wer hungrig einkaufen geht, nimmt mehr mit als benötigt wird oder kauft Dinge, die sowieso schon vorhanden sind.
  • Kleinere Mengen kaufen und Lockangebote wie „Kauf drei zahl zwei“ vermeiden.
  • Kühlschrank und Küchenkästen regelmäßig kontrollieren – oft rutschen Dinge nach hinten und geraten in „Vergessenheit“.
  • Produkte mit längerem Mindesthaltbarkeitsdatum weiter hinten einsortieren und solche mit Kurzem nach vorne, damit sie früher aufgebraucht werden.
  • Angebrochene Packungen wie z.B. Nudeln, Mehl, Zucker in gut schließenden Behältern aufbewahren. So ist Haltbarkeit gegeben und auch ein Schutz vor Lebensmittelschädlingen.
  • Die verschiedenen Kältezonen eines Kühlschranks beachten. Fleisch, Fisch und leicht verderbliche Lebensmittel gehören auf die Glasplatte über der Gemüselade, Joghurt, Topfen und geöffnete Obst- und Gemüsegläser ins mittlere Fach. Käse und gegarte Speisen ins obere Fach stellen. Milch und Eier in der Kühlschranktür aufbewahren. Kälteempfindliche Obst- und Gemüsesorten gehören nicht in den Kühlschrank, außer bei einem Gerät mit Kellerzone.
  • Kühlschränke ohne Abtauautomatik regelmäßig abtauen. Eis im Kühlschrank erhöht den Stromverbrauch.
  • Reifes Obst – besonders Äpfel – gibt das Reifegas Ethylen ab, das anderes Obst und Gemüse schneller verderben lässt. Lagern Sie diese besser räumlich getrennt.
  • Die beste Lagertemperatur liegt zwischen 4-8° C in gut durchlüfteten Räumen bei idealen 85-90 % Luftfeuchtigkeit. Bei zu hoher Feuchtigkeit besteht die Gefahr, dass das eingelagerte Gemüse zu faulen beginnt. Ist der Keller zu trocken, wird dem Gemüse bzw. Obst Feuchtigkeit entzogen und es schrumpft zusammen. Wenn Kellerräume zu hell sind, schaffen Sie eine Möglichkeit zur Abdunkelung.

Lebensmittelverschwendung mit Resteküche einfach und preiswert vermeiden

Auch wenn gut geplant und kalkuliert wurde, kommt es vor, dass nach dem Essen noch Reste bleiben. Reicht es noch für eine weitere Mahlzeit so lohnt es sich das Essen einzufrieren. Ist es dann einmal stressig, haben Sie gleich eine fertige Mahlzeit bei der Hand. Mit einigen kreativen Ideen lassen sich aber auch am Folgetag noch schmackhafte Speisen zaubern – und das bei kürzerer Zubereitungszeit. So manches „Restegericht“ hat sogar schon die Welt erobert, so zum Beispiel die Pizza. 

9 Tipps zum Verwerten von Lebensmittelresten

Gemüse verarbeiten

  • Suppen und Eintöpfe zubereiten: Die ideale Kost für kalte Tage sind warme Suppen und Eintöpfe mit Gemüse. Bereiten Sie diese mit Getreide und Hülsenfrüchten zu und erhalten so eine eiweißreiche, vitaminreiche und sättigende Mahlzeit. 
  • Aufstriche und Chutneys zubereiten:
    Fruchtgemüse wie Kürbisse, Zucchini und Paradeiser oder Wurzelgemüse wie Karotten und Gelbe Rüben sind gut geeignet um sie zu Marmelade zu verarbeiten. Gemüsemarmeladen sind meist Mischungen mit Obst.
  • Suppenwürze aus rohen Gemüseresten:
    Gemüse und Kräuter mittels Gemüseraspel (mit der Küchenmaschine gelingt das besonders flott) raspeln und mit dem Salz vermischen. In Gläser füllen und kühl lagern.
  • Gehackte Kräuter, die übrig bleiben, kann man am nächsten Tag in die Salatsauce oder die Suppe geben.

Paradeiser & Zucchini: Rezepte

Suppenwürze leicht und schnell selbst gemacht

Suppen selber kochen statt Packerlsuppen

Brotreste verwenden

Sind Brotreste hart geworden, können daraus wieder neue Kochzutaten entstehen. Mit Hilfe der Feinreibe einer Küchenmaschine können Sie aus hartem Brot und Gebäck feine Brösel mahlen. Grob in Würfeln geschnitten, eignen sich hartes Brot und Gebäck als Croutons oder Semmelbrot (Semmelwürfel). Suppen werden sämiger, wenn ein Stück Brot mitgekocht und die Suppe anschließend püriert wird.
Brot, Eier, Milch und Gemüse der jeweiligen Jahreszeit ergeben schmackhafte Aufläufe. Das Brot vor der weiteren Verarbeitung mit Milch oder Wasser beträufeln und mit geraspeltem Gemüse in eine Form schichten. Mit Eiern und Milch übergießen, mit Käse bestreuen und bei 180 °C ca. eine halbe Stunde backen.

Brotreste verwerten

Nudeln bereichern Aufläufe

Auflauf mit Nudeln vom Vortag ist ein klassisches Resterezept. Warum nicht einmal einen Schichtsalat versuchen? Das sieht gut aus und eignet sich hervorragend zum Verarbeiten von Nudeln und Gemüse.

Tipp: Gekochte Nudeln eignen sich auch zum Einfrieren.

Reis zu Laibchen formen

Ein schmackhaftes Gericht lässt sich wie folgt zubereiten: 150 g gekochten Reis mit einem Ei und Gemüsestücken vermengen, zu Laibchen formen und braten. Haben Sie zu viel Risotto gekocht, können Sie auch daraus Bällchen formen und braten.

Fleisch & Wurstreste in Nudelpfannen und als Knödelfülle

Reste der kalten Platte oder des Sonntagsbraten können Sie einfach und schnell zur Hauptspeise am nächsten Tag verarbeiten. Die klassisch, österreichische Fleckerlspeise, der Grenadiermarsch, das Haschee für die Fleischknödel oder das Tiroler Gröstl sind Beispiele für schmackhafte, schnell zubereitete Speisen, die sich für Fleisch und Wurstwaren eignen.

Obst als Zutat in Shakes und Marmeladen

Obst, das schon weich oder runzelig wird, können Sie im Müsli oder Milchshake verarbeiten. Besonders braune, überreife Bananen entfalten jetzt ihr herrlich fruchtiges und süßes Aroma. Auch für Marmelade oder Chutney eignen sich optisch nicht so ansehnliche Stücke (siehe Gemüse).

Milchprodukte in Salatdressings oder Soßen verwenden

Ist ein offener Becher Rahm, Creme fraiche oder Schlagobers im Kühlschrank, ab damit in die Salatsauce. Auch Suppen, Eintöpfe oder Aufläufe können Sie damit verfeinern. Übrigens lässt sich auch Joghurt so verarbeiten.

Keks & Kuchenreste als Muffins backen

Bleiben Kekse oder Kuchenstücke übrig oder sind schon etwas hart und trocken geworden, können Sie diese in Muffins weiterverarbeiten. Sie ersetzen dann einen Teil des Mehls im Teig. Kuchenbrösel eignen sich als Topping für Süßspeisen. Auch als Boden oder im Schichtaufbau für Cremespeisen a la Tiramisu bzw. in Puddings sind sie gut zu verwerten.

Punschtorte aus Resten selber machen

Der Klassiker – Auflaufgerichte

Alles muss weg, da eignet sich am besten der klassische Auflauf. Mit oder ohne Fleisch, egal was sich im Kühlschrank findet, es lässt sich für einen Auflauf verwenden. Hier können Sie Nudeln, Gemüse, Kartoffeln, Fleisch, Speck und Wurst sowie Eier, Käse oder Schlagobers gut verarbeiten. Mit verschiedenen Gewürzen oder Kräutern bringen Sie Abwechslung ins Rezept.

Tag der Lebensmittelrettung 

Alle von Jahresbeginn bis zum 26. Mai produzierten Lebensmittel gehen rechnerisch entlang der Wertschöpfungskette verloren. Auf diese unnötige Ressourcenverschwendung möchten wir aufmerksam machen. Der WWF Österreich ruft am 26. Mai den Tag der Lebensmittelrettung aus. „Mensch, ärger dich nicht – rette Lebensmittel“ – so lautet heuer das Motto. Denn pro Jahr werden in jedem österreichischen Haushalt 146.000 Tonnen Brot und Backwaren weggeworfen und dadurch 22 kg CO2-Äquivalente verursacht. Das entspricht einer Autofahrt von Graz nach Klagenfurt und retour. Das mag sich vielleicht nach gar nicht so viel anhören, aber was da an Brot im Mistkübel landet, hat beim Anbau, bei Verarbeitung und beim Transport ins Geschäft schon Emissionen verursacht, ohne dass wir einen Nutzen haben (Quelle WWF).

Aktualisiert am 10.01.2024