Nachhaltige Haarseife, Festes Shampoo & Duschgel
Besonders im Badezimmer lässt sich bei regelmäßig bzw. täglich benutztem Haarshampoo und Duschgel einiges an Plastik-Verpackung einsparen.
Verpackung einsparen liegt im Trend. Das gilt auch bei Kosmetik- und Pflegeartikeln. Besonders im Badezimmer lässt sich bei regelmäßig bzw. täglich benutztem Haarshampoo und Duschgel einiges an Plastik-Verpackung einsparen. Die Alternative heißt festes Shampoo und Duschgel. In letzter Zeit ist die Auswahl erhältlicher Produkte bedeutend größer geworden.
Festes Duschgel und Shampoo ist wirklich Duschgel bzw. Haarshampoo, dem einfach der Wasseranteil entzogen wurde.
Unterschied festes Shampoo und Haarseife
Im Gegensatz zu festem Shampoo hat Haarseife einen basischen pH-Wert. Deshalb ist bei Haarseife meistens eine saure Spülung nach der Haarwäsche nötig, die Kalkseifen-Rückstände entfernt. Diese Rückstände entstehen aus der Verbindung von Seife und Kalk bei höherer Wasserhärte.
Bei festen Shampoos entfällt diese sogenannte „saure Rinse“ am Ende der Haarwäsche. Wie bei flüssigem Shampoo gibt es auch feste Shampoos für unterschiedliche Haartypen.
Haarseifen wirken rückfettend
Seife entsteht aus Fetten oder Ölen und Lauge (meist Natron- oder Kalilauge). Der Verseifungsprozess kann entweder als Heiß- oder Kaltverfahren durchgeführt werden. Hochwertige Seifen entstehen meist durch das Kaltverfahren.
Bei der Seifenherstellung werden nicht alle Fette verseift. Die verbleibenden Fette wirken „rückfettend“ auf die Haut. Der sogenannte Überfettungsgrad bei Dusch- und Gesichtsseifen liegt zwischen 5 und 15 %.
Bei Haarseifen ist er niedriger (ab 2 %). Wählen Sie den Überfettungsgrad Ihrer Haarseife je nach Haartyp, Wasserhärte und persönlicher Vorliebe.
Grundsätzlich gilt:
- höhere Überfettung bei trocknem, dickem und lockigem Haar.
- niedriger Überfettungsgrad bei eher fettigem, dünnem und glattem Haar.
Auch zur Umstellung von Shampoo auf Haarseife sollten Sie mit einer niedrigen Überfettung starten. Achtung: Haarseife schäumt kaum.
Haarseife bei hartem Wasser gut ausspülen
Ein Nachteil der Haarseife ist, dass sich bei sehr hartem Wasser die sogenannte „Kalkseife“ bildet. Diese entsteht, da die im Kalk enthaltenen Kalzium- und Magnesiumsalze mit der Seife reagieren.
Das mindert auch die Waschleistung der Seife. Es entsteht das Gefühl, die Haare nicht ganz sauber zu bekommen und strähnige Rückstände am Kopf zu haben.
Um der Bildung von Kalkseife entgegenzuwirken, verwenden Sie eine „Saure Rinse“ nach der Haarwäsche. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Wasser und Essig oder Wasser und Zitronensäure.
Mischen Sie dazu einen bis zwei Esslöffel Essig (Apfelessig, Kräuteressig, …) oder einen halben Teelöffel Zitronensäure mit einem Liter Wasser. Diese Lösung glättet das Haar und macht es leichter kämmbar. Spülen Sie die Haare je nach Härtegrad des Wassers nach jeder Kopfwäsche oder nach jeder 3. bis 5. Kopfwäsche mit der sauren Lösung.
Festes Haarshampoo einfach anwendbar
Feste Shampoos auch “Shampoo-Bars” genannt, sind herkömmliche Haarshampoos, denen das Wasser entzogen wurde. Die Anwendung ist daher so einfach wie bei einem herkömmlichen Haarwaschmittel.
Festes Shampoo wird also nicht verseift, sondern zusammengerührt und in Form gepresst. Generell entstehen Haarshampoos nicht durch Verseifung. Tenside (als Waschrohstoff) und die übrigen Zutaten wie pflegenden Fette und Öle, Farben und Duftstoffen werden gemischt.
Palmölfreie Produkte auch bei Haarseife, festen Shampoo und festem Duschgel
Achten Sie darauf, welches Tensid d.h. welches Fett der Haarseife oder dem festen Shampoo als Grundlage dient. Haarseifen werden zu einem Großteil aus pflanzlichen Fetten wie Kokosfett aber auch aus tierischen Fetten wie z.B. Schafmilch hergestellt.
Es werden auch Olivenöl und Rizinusöl verseift. Unverseift kommen auch andere Öle wir Zedernholzöl, Lorbeeröl, Sonnenblumenöl etc. vor. Auf keinen Fall sollte Palmöl als Öl/ Fettbestandteil beigemengt sein. Erkennbar ist es an Bezeichnungen wie „Cetyl Palmitate“, „Sodium Palm Kernelate“ oder „Isopropyl Palmitate“.
Auf Gütesiegel für Naturkosmetik beim Haarseifenkauf achten
Haarseifen, feste Shampoos und feste Duschgels können in Naturkosmetikqualität hergestellt werden, müssen es aber nicht. Achten Sie auf entsprechende Zertifikate und Gütesiegel. Am bekanntesten und weit verbreitet sind das BDIH– und das NATRUE-Siegel.
Wer neben der Verwendung biologischer Inhaltsstoffe auch Wert darauf legt, dass die Produkte vegan sind, sollte auf das Veganblume-Siegel achten.
Lange Haltbarkeit bei trockener Aufbewahrung
Lassen Sie sowohl festes Duschgel als auch Haarshampoo nach Gebrauch immer gut trocknen. Am besten funktioniert das in einer Seifenschale mit Rillen oder Löchern, damit überschüssige Flüssigkeit gut ablaufen kann. Ebenfalls geeignet ist ein Seifensäckchen. Diese können Sie als Aufbewahrung und Schwamm gleich doppelt nutzen. In trockenem Zustand können Sie festes Duschgel und Shampoo auch leicht und platzsparend auf Reisen mitnehmen.
Sehr ergiebig und ohne problematische Inhaltsstoffe
Bei flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Kosmetika sorgen Konservierungsstoffe dafür, dass die einmal geöffneten Produkte nicht verderben. Diese Konservierungsstoffe sind bei festen Produkten nicht nötig. Außerdem enthalten sie keine PEG-Verbindungen, die die Haut für Fremdstoffe durchlässiger machen können.
Laut ÖKO-Test reicht ein Waschstück von 100 Gramm für so viele Duschgänge wie zwei bis drei Flaschen Duschgel von 250 Millilitern. Das fehlende Wasser in den festen Produkten bedeutet auch, dass weniger Wasser von der Herstellung bis zur Verwendung in den Haushalten transportiert werden muss. Das spart Gewicht und damit auch CO2 beim Transport.
Zum Duschen und Haare waschen eignet sich auch normale Handseife. Durch den hohen pH-Wert führt das aber oft zu trockener Haut und „struppigen“ Haaren. Besonders empfindliche Haut verträgt festes Duschgel besser. Reizungen und Rötungen werden dabei verhindert.
Aktualisiert am 19.07.2024