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Raumausstattung

Bodenbelag Laminat ist nicht überall geeignet

Laminat ist als Fußboden beliebt, weil er schnell und einfach, meist im Klicksystem zu verlegen ist. Vom Aussehen ähnelt er Parkettboden.

Laminatfußboden
Laminatfußböden sind schnell verlegt, aber nicht für alle Räume und Anwendungen geeignet.

Was ist Laminat eigentlich?

Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint: Laminat ist kein Holz. Ein Laminatboden besteht aus einer Melaminharzoberfläche, darunter eine Dekorschicht (spezielles Fotopapier) und einer Trägerschicht aus Holzfaserplatten. Im Leim der Holzfaserplatten ist oft Formaldehyd enthalten, das wegen der festen Bindung zwar selten ausgast, aber für die Entsorgung alter Böden relevant ist.

Die Deckschicht aus Melaminharz macht die Oberfläche hart, spröde und durch die hohe Verdichtung auch kalt bei Berührung. Wegen des hohen Kunststoffanteils ist Laminat nicht mit Parkett oder Holzfußböden vergleichbar, auch wenn er optisch ähnlich aussieht. Die Herstellung ist zudem mit mehr Energieaufwand und Luftschadstoffemissionen verbunden als die Herstellung von Parkett.

Die richtige Entsorgung ist ebenfalls wichtig. Achten Sie dazu auf die Vorgaben Ihres lokalen Abfallverbandes hinsichtlich Bodenbeläge. 

Laminat mit Gütesiegel bevorzugen

Planen Sie zuhause einen Laminatboden zu verlegen, so greifen Sie zu Produkten mit Gütesiegeln. Das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ bewertet den gesamten Lebensweg eines Produktes und im Fall von Bodenbelägen auch den Einsatz von emissionsarmen Holzwerkstoffen.

Laminatböden werden in verschiedene Beanspruchungsklassen eingeteilt. Achten Sie für den privaten Wohnbereich auf die Klassen 21 bis 23. Die Klasse 31 entspricht starker Strapazierfähigkeit in Privathaushalten.

Für Bad und Keller ist Laminat generell nicht geeignet. Gegenüber Parkettboden ist Laminat aber nur zweite Wahl. 

Vor- und Nachteile von Laminatboden

Ein Pluspunkt ist die schnelle und einfache Verlegbarkeit. Dazu kommt, dass er durch seine geringe Stärke über alten Belegen verlegt werden kann. Durch die harte Oberfläche ist Laminatboden schmutzunempfindlich. Das bringt uns auch schon zu den Schwächen. Die dünne Oberflächenschicht ist sehr anfällig für Kratzer. Diese sind anders als bei Holzböden, wo beispielsweise nachgeschliffen werden kann, nicht wieder zu entfernen.

Laminat hat zusätzlich den Nachteil, dass sich die Harzoberfläche relativ schnell elektrostatisch auflädt bzw. die Spannung nur langsam abbaut. Das hat Auswirkungen auf das Raumklima, auch wird Staub stärker angezogen und in Bewegung gebracht.

Nicht zu unterschätzen ist die Lautstärke beim Gehen auf dem Laminatboden. Achten sie deshalb beim Verlegen auf eine geeignete Trittschalldämmung. Dazu gibt es eine Vielzahl an Produkten am Markt. Bevorzugen Sie Trittschalldämmungen aus Kork oder auf Basis von Naturkautschuk gegenüber Produkten aus PVC oder EPS-Schaum. Achtung bei Fußbodenheizungen – nicht jedes Material kann hier verwendet werden. 

Laminat verträgt keine Feuchtigkeit

Wischen Sie den Boden daher nicht zu feucht auf, denn Wasser kann durch Ritzen eindringen und hinterlässt mit der Zeit schwarze Verfärbungen.

Der Boden kann sich auch aufblähen. Das geschieht, wenn sich die Holzfasern in der Trägerplatte ausdehnen und Beulen und Wellen erzeugen. Diese Beulen lassen sich nicht mehr entfernen, da der Quelldruck des Holzes auch das haltende Gefüge des Klebstoffs zerstört hat.

Zur regelmäßigen Reinigung reicht Staubsaugen. Klebrige Verschmutzungen können Sie mit einem nebelfeuchten Mopp entfernen. Nebelfeucht bedeutet, dass der Mopp gut ausgewrungen wird. Alternativ können Sie den Wischmopp nur mit der Reinigungslösung aus einem Sprühkännchen befeuchten. Als Reinigungsmittel eignet sich am besten umweltfreundlicher Allzweckreiniger. Verwenden Sie Produkte mit dem Österreichischen oder Europäischen Umweltzeichen.

Aktualisiert am 10.11.2023