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Sommerhitze nicht in den eigenen vier Wänden

Beitrag von unserem Blogger Matthias Komarek

Eine gute Außenbeschattung ist wichtig, um die Hitze gar nicht erst ins Haus zu lassen. Auch das richtige Lüften und die Ausrichtung des Schlafzimmers tagen zu einem angenehmen Raumklima bei.

Passivhaus mit Raffstores und Gartenmöbeln auf der Terrasse.
Sommerhitze erst gar nicht ins Haus lassen.

Der Sommer ist mit der vollen Hitze zurück. Dieser Hitze ist man im Freien ziemlich hilflos ausgeliefert – muss das auch in der eigenen Wohnung oder im Haus so sein?

Ich bewohne ja so ein neumodernes Haus mit viel Glasfläche nach Süden, da fragt man sich, wie das im Sommer im Inneren ist. Gleich vorweg: Ich komme gut zurecht und genieße angenehme Frischluft im Haus – und das ist kein Zufall

Sommer und Winter sind verschieden

Wir wohnen nun schon 14 Jahre in unserem Passivhaus – bzw. aufgrund der Solar- und PV-Anlage eigentlich in einem Plusenergiehaus. Wir erzeugen somit übers Jahr betrachtet mehr Energie, als für Heizung, Warmwasser, Strom inklusive 2 e-Autos verbraucht wird.

Unsere großen nach Süden orientierten Glasflächen tragen dazu natürlich ganz wesentlich bei. Im Winter muss somit bei Sonnenschein viel weniger Energie durch die konventionelle Heizung nachgeliefert werden. Das was in der Heizsaison wünschenswert ist, schaut im Sommer natürlich ganz anders aus, hier kann der solare Eintrag mitunter ein Problem darstellen.

Südorientierung mit Bedacht

Wie kommt es nun, dass wir in unserem Haus auch im Sommer gut auskommen? Es beginnt bei der entsprechenden Planung. Südorientierung war uns aus Gründen der passiven Sonnenenergiegewinnung natürlich wichtig. Der Schlüssel zum Erfolg ist aber nicht die Maximierung sondern die Optimierung der Glasflächen … sofern man eben auch im Sommer in dem Haus wohnen will. Und der Anordnung des Schlafzimmers kommt ebenso große Bedeutung zu – bei uns liegt es optimalerweise im Nordosten, damit es kühler bleibt

Raffstores außen und innen
Raffstores außen und innen

Raffstores außen und innen

Raffstores braucht das Haus

In der Ausführung gilt es dann die Planungsüberlegungen umzusetzen. Wir  haben überall, wo die Notwendigkeit gegeben war (im Süden und im Westen), außenliegende Raffstores/Jalousien eingebaut. Damit stellen wir sicher, dass die direkten Sonnenstrahlen erst gar nicht an der Fensterscheibe landen, sondern größtenteils schon vorher reflektiert werden. Das wäre natürlich auch bei einem Rollladen der Fall, aber dann wäre es drinnen auch tagsüber finster, wir haben es aber mit den Raffstores hell & nicht heiß zugleich.

Nachtlüftung & Wohnraumkomfortlüftung kühlen uns ab

Und letztlich ist natürlich auch noch der Faktor Mensch nicht ganz unwichtig. Soll heißen, dass man das Haus auch richtig zu benützen wissen muss! Wir halten Türen & Fenster an heißen Tagen tagsüber konsequent geschlossen – außer wir müssen einmal raus. Dass die Luft dennoch frisch und nicht abgestanden ist, dafür sorgt vollautomatisch die Komfortlüftung. Übers Erdreich vorgekühlt, wird ein paar Grad unter der Raumtemperatur frische Luft eingeblasen. Die richtige Abkühlung erreichen wir dann noch durch die Nachtlüftung über die offenen Fenster in den Schlafräumen.

Haus & Wohnung – gibt es da Unterschiede?

Bei guten Freunden, die in einer Wohnung leben, ist es gar nicht soviel anders. Sie haben sich auch eine Wohnung gesucht, die nicht nur gut in der Stadt gelegen ist, sondern eben auch eine passende Raumaufteilung hatte. Der Schlafraum liegt hier ebenfalls im Nordosten. Die Außenbeschattung ist – wo nötig – auch vorhanden, ich kenne genug andere Wohnungen, wo dies leider nicht der Fall ist und auf kostengünstigere Innenjalousien gesetzt wurde. Diese halten natürlich viel weniger Wärme draußen, aber hier wird oft gespart.

Wohnraumlüftung wurde in ihrer Wohnung leider keine eingebaut, hier sind sie auf die Nachtlüftung angewiesen. Diese ist natürlich in der Stadt auch nicht so effektiv, da es aufgrund der Straßen und Baukörper im Regelfall nicht so sehr abkühlt wie in ländlicheren Gebieten. Aber auch meine Freunde kommen im Sommer in der Wohnung gut über die Runden, wenn gleich die Selbstbestimmung hier klarerweise geringer ist als in einem Haus.

Der Sommer kann kommen!

Wir fühlen uns sehr wohl in unseren 4 Wänden und kommen mit der Sommerhitze gut zurecht – im Inneren! Der Gedanke an eine stromverschwendende Klimaanlage ist weder uns im Haus noch unseren Freunden in der Wohnung jemals in den Sinn gekommen.