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Nachhaltiger Jungpflanzeneinkauf

Beitrag von unserer Bloggerin Luise Steininger

Wer sein Gemüse nicht selber auf der Fensterbank vorziehen möchte, kann junge Gemüsepflanzen auch direkt in der Gärtnerei oder auf Bauernmärkten kaufen.

Jungpflanze mit Wurzelballen am Markt gekauft und in Zeitung gewickelt
Jungpflanzen müssen nicht unbedingt selber gezogen werden.

Ich gehöre ja grundsätzlich zu der Fraktion „Vom Samen bis zum Teller – ich mach es selber.“ Das bedeutet, dass bei mir schon kurz nach Weihnachten die Töpfe auf den Fensterbänken stehen und die Jungpflanzenaufzucht beginnt. Wir, also ich und vor allem der Liebste, wir sehnen dann immer schon wochenlang die warmen Frühlingstemperaturen herbei, dass die kleinen und doch auch schon größeren Pflänzchen endlich ins Freie dürfen und in der Küche wieder mehr Platz ist. Die Samengewinnung habe ich bisher immer den Profis überlassen (mit Ausnahme der Petersilie). Ich würde es ja gerne mal versuchen, allerdings fehlen mir dazu einfach die Zeit und auch das Wissen. Aber das ist eine andere Geschichte …

Heuer kein sprießendes Grün

So auch heuer: Die Töpfe standen fertig auf den Fensterbänken und nach einigen Tagen zeigte sich das erste Grün. Ich freute mich schon, doch ein paar Tage später musste ich feststellen, dass es sich weder um die gewünschten Tomaten-,noch Paprikapflanzen handelte. Also schnell rausgezupft und weil ich nicht mehr ganz an die Samen glaubte, habe ich nochmal nachgesät. Ein Blick auf die Packung lies mich ein bisschen am Erfolg zweifeln. Bestenfalls zu verwenden bis … vor 2 Jahren. Ob das noch etwas werden wird?

Wie befürchtet, war der Samen einfach zu alt, der Frühling schon vorangeschritten und ich hatte noch immer keine Paprika- und Tomatenpflanzen. Was nun? Ich gab auf… und dachte mir, dass entweder meine Mama welche übrig haben würde oder ich mir heuer welche kaufen muss.

Auf in den Baumarkt

Gesagt, getan. Als nun die Zeit kam, dass die Pflänzchen ins Freie durften, bekam ich ein paar von meiner Mama. Ich machte mich aber zusätzlich noch auf den Weg zum nahegelegenen Baumarkt mit Gartencenter. Meine Ausbeute war enttäuschend, 1 mickriges Paprikapflänzchen… und das war so klein, dass ich mich fragte, ob ich da heuer überhaupt noch etwas ernten werde …

Beim Eintopfen zuhause bemerkte ich völlig entsetzt, dass heuer offenbar nicht mein Gartenjahr ist. Ich hatte völlig vergessen Lauch- und Kürbissamen zu sähen … und jetzt im Mai brauchte ich das auch nicht mehr tun …

Das Gute liegt so nah

Ich hatte mir schon gedacht, na dann halt heuer nicht, als ich gestern Abend noch einen Geistesblitz hatte. Wir haben ja mehr oder weniger um die Ecke eine ganz kleine Gärtnerei – ein kleiner, aber feiner Familienbetrieb. Heute war ich auch schon hoffnungsvoll dort und ich wurde nicht enttäuscht. Jede Menge schöne, gesunde und kräftig gewachsene Jungpflanzen, die man noch dazu wirklich nachhaltig zu kaufen bekommt.

Denn man bekommt die Pflänzchen gänzlich ohne Kunststoff zu kaufen und nein, der Topf ist auch nicht aus irgendeinem biologisch abbaubarem Material. Nein, man kauft die Pflänzchen einfach ohne Topf. Die MitarbeiterInnen nehmen die Pflänzchen aus ihren großen Pflanzschalen heraus und schlagen sie in etwas altem Zeitungspapier ein – einfach genial!

Junge Pflanzen am Markt in Zeitung gewickelt gekauft

Und das noch dazu um einen unschlagbaren Preis! Für 1 Paprika, 1 Kürbis und 10 Lauch (die sich zuhause als 13 Stück herausstellten) habe ich ganze € 4,40 bezahlt. Ich staunte nicht schlecht. Da zahlt sich die Arbeit der Pflanzenaufzucht zuhause ja fast nicht mehr aus …

Weniger ist mehr

Nein, ich meine damit nicht nur den Preis – natürlich ist hier dieses Motto vorteilhaft – sondern, weniger Transportkilometer sind besser für unsere Umwelt. In der lokalen Gärtnerei werden die Pflänzchen nämlich vor Ort groß gezogen und die 600 m zu mir nach Hause schaffen sie auch gänzlich ohne Auto- oder LKW-Fahrt 

Kleines Detail am Rande

Richtig faszinierend finde ich an diesem Betrieb auch, dass der Beginn des Jungpflanzenverkaufs dem Wetter angepasst wird. Erst wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind und man die Pflanzen somit problemlos ins Freiland pflanzen kann, gibt es die Jungpflanzen auch zu kaufen. Kein doppelt und dreifach kaufen mehr, weil man die kalten Temperaturen doch unterschätzt hat … Top!

Die Saison kann beginnen

Ich freu mich schon auf mein frisches Gemüse von meiner Terrasse. Und ich bin gespannt, welche Paprikapflanze die beste ist – die von Mama, vom Baumarkt oder der Gärtnerei.

Junge Pflanzen in großen Topf gesetzt