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Ressourcen schonen

Einweg-Dampfer: Achtung Elektroschrott

Bei RaucherInnen gibt es einen neuen Trend: Neben den klassischen Zigaretten gibt es einen wachsenden Markt an E-Zigaretten – sogenannte Vapes.

Frau raucht eine rote E-Zigarette
E-Zigaretten und Vapes sind in Mode aber auch für die Umwelt nicht unbedenklich.

Das Dampfen gilt als vermeintlich weniger schädlich als Rauchen. Das lässt viele, u. a. auch jene, die mit dem Rauchen aufhören wollen, zu diesen Produkten greifen. Auch bei jungen Menschen ist Dampfen in. Neu am Markt und rasant anwachsend: „günstige“ Einweg-E-Vapes.

Die junge Generation wird dabei via Soziale Medien gezielt umworben. Da die Produkte einfacher als Nachfüll-Dampfer (kein Liquid nachfüllen, keine Akkuaufladung) zu verwenden sind, greifen sie auch eher zu den Einweg-Produkten. Bunt und mit einer breiten Palette an Geschmacksrichtungen ausgestattet, ist damit ein neuer Lifestyle-Trend entstanden. Das ist nicht nur schlecht für die Gesundheit, sondern auch fatal für die Umwelt.

Einweg-e-Vapes als Ressourcen-Vernichter

Vielen DampferInnen ist gar nicht bewusst, dass das hippe Teil, das sie in Händen halten, als Elektroschrott entsorgt werden muss.
In den „Disposables“ sind ein fix verklebter Akku oder Batterien, Kabel, Sensoren und ein Liquiddepot enthalten. Dazu kommt die Hülle aus Plastik oder Metall und einiges an Verpackung. Ist die Flüssigkeit aufgebraucht, was je nach Angaben nach 500 bis 800 Zügen der Fall ist, muss der ganze Dampfer entsorgt werden.

Dabei landet lediglich knapp die Hälfte, wie es eigentlich nötig wäre, bei Wertstoffsammelzentren oder geht zurück an den Verkäufer. 

Besonders schlimm ist die Verschwendung der wiederaufladbaren Akkus. Dazu ein sehr plastischer Vergleich: ein aktuelles Hochpreis-Smartphone enthält einen 3.279mAh Akku. Laut Herstellerangaben ist in den beliebten „Puff-bars“ ein 350mAh-Akku eingebaut. Zehn weggeworfene Vapes entsprechen also etwa der Akkukapazität eines Top-Smartphones.

Aus Großbritannien kommt ein anderes Beispiel. Dort werden jede Sekunde zwei Einweg-Vapes weggeworfen. Hochgerechnet auf ein Jahr bedeutet das, dass so viel Lithium „entsorgt“ wird wie in 1.200 Batterien für Elektroautos verbaut werden könnte (Quelle: Bureau of Investigative Journalism).

CO2-Fußabdruck und Brandgefahr

Nicht nur die in den Vapes versteckten Rohstoffe, auch der Transport dieser Artikel schlagen sich in der Umweltbilanz zu buche. Fast alle Einweg-Dampfer werden in China produziert, das heißt, der Lieferweg nach Europa ist weit. 
Die falsch entsorgten Lithium-Ionen-Akkus sind zudem eine nicht zu unterschätzende Brandgefahr in Müllsammel- und Sortieranlagen.

Stichwort: versteckte Batterien

Einweg-Dampfer sind nicht die einzigen Gegenstände, in denen sich Batterien oder Akkus verbergen. In vielen anderen alltäglichen Dingen sind sie häufig auch eingebaut. Denken Sie zum Beispiel an Melodien-spielende Grußkarten, bunt leuchtende Kinderschuhe, Partydeko, Scherzartikel und Ähnliches.

Auch bei diesen „Kleinigkeiten“ sind die enthaltenen Batterien sachgemäß zu entsorgen. 
Oder am nachhaltigsten: Diese Produkte nach Möglichkeit gar nicht erst kaufen! 

Aktualisiert am 20.12.2023