Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Bekleidung & Accessoires

Pelzbesatz auf Kleidung ist nicht nachhaltig

Pelz als Kleidungsstück hat durch die grausamen Haltungs- und Tötungsmethoden der Pelztiere mittlerweile einen schlechten Ruf.

Jacke mit Kunstpelzkragen
Seit 2012 gilt die europäische Textil-Kennzeichnungsverordnung.

Pelz als Kleidungsstück hat durch die grausamen Haltungs- und Tötungsmethoden der Pelztiere mittlerweile einen schlechten Ruf. Über Umwege tragen aber viele von uns, meist ohne es zu wissen, Tierfell an Ihrer Kleidung. Als Bommel auf der Haube und Kragenbesatz kommt echter Pelz wieder in Mode. Obwohl gesetzlich vorgeschrieben, ist die Kennzeichnung mangelhaft.

Seit 2012 gilt die europäische Textil-Kennzeichnungsverordnung. Pelz, Leder, Horn, Federn oder Perlen müssen am Kleidungsstück ausgewiesen werden. Am Etikett sollte stehen: „Enthält nicht-textile Bestandteile tierischen Ursprungs“. Leider gibt es keine Konsequenzen bei Verstößen.

Pelzbesätze, Fellaufsätze und -bommel besser nicht kaufen

Auch wer glaubt es handelt sich um Kunstfell sollte aufpassen, denn der Preis gibt hier keine Auskunft. Die meisten Felle kommen aus China und werden dort genauso günstig produziert wie Kunstfasern. Kaufen Sie am besten keine Kleidungsstücke mit Fellaufsätzen oder Hauben mit Bommeln aus Fell.

Echt- und Kunstfell unterscheiden lernen

Ist das Material nicht gekennzeichnet oder haben Sie den Verdacht, dass es sich um echtes Fell handelt, gibt es einige Möglichkeiten das herauszufinden.

  • Anblasen: Echter Pelz bewegt sich schon bei geringstem Lufthauch.
  • Brennprobe: Echte Haare riechen stark beim Verbrennen. Kunstfaser schmilzt, klumpt und riecht künstlich. Ein herausgezupftes Haar reicht dafür aus.
  • Fühlen und angreifen: Bei echten Haaren ist die Unterwolle zu sehen, die Haare sind unterschiedlich dick, lang und spitz zulaufend. Bei Kunstfell sind alle Haare gleich lang.
  • Trägermaterial ansehen: Echter Pelz wird mit dem Leder verarbeitet. Stecken die Haare auf Leder, ist es Tierfell.

Pelzprodukte sind chemiebelastet und nicht empfehlenswert

Auf Pelz finden sich teilweise giftige Chemikalien, die von Gerbung, Färbung, Konservierung und Reinigungsprozessen stammen. Bei Tests kommen Stoffe wie Formaldehyd, NPEO (Alkylphenole und –ethoxalate), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder Chlorparaffine zum Vorschein. Gesundheitliche Folgen für Trägerinnen und Träger können beispielsweise Reizungen, Allergien und Hormonstörungen sein. Am Verarbeitungsort belasten die Stoffe Grundwasser und Boden und diese Chemikalienbelastungen sind nicht zu unterschätzen.

Tierleid vermeiden

Bei Testkäufen werden zu einem Großteil Textil-Applikationen aus echtem Pelz gefunden. Statt Polyester tauchen dabei Kaninchenfell und „hundeähnliche“ Pelze auf. Meist stammt das Fell von Marderhunden, die in China massenhaft unter schlimmen Zuständen gehalten und grausam getötet werden. Weil die Bezeichnung „Hund“ nicht gern auf Pelzprodukten gesehen wird, kursieren viele verschiedene Namen (Enok, Tanuki, Murmansky, …) für dieses Tier.
Fragen Sie beim Kauf genau nach und verzichten Sie besser auf das Kleidungsstück, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Aktualisiert am 10.11.2023