Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Nachhaltige Entwicklungsziele - SDG

SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

Ziel 13 widmet sich Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen.

SDG 13
SDG 13 Massnahmen zum Klimaschutz

Stellen Sie sich eine 100 Jahre alte Buche vor. Sie ist in etwa 20 m hoch, hat einen Kronendurchmesser von ca. 12 m und mehr als 600.000 Blätter. An einem Sonnentag schafft diese Buche folgendes:

  • beschattet in etwa 120 m² Grundfläche,
  • verarbeitet 9.400 Liter bzw. 18 kg Kohlendioxid,
  • filtert den größten Teil von Bakterien, Pilzsporen, Staub und anderen schädlichen Stoffen aus rund 36.000 m³ Luft,
  • verbraucht und verdunstet 400 Liter Wasser und
  • erzeugt 13 kg Sauerstoff als Abfallprodukt der Photosynthese und deckt damit den Bedarf von etwa 10 Menschen.

Wenn dieser Baum – aus welchen Gründen auch immer – gefällt wird und sein Nutzen kompensiert werden soll, müssen ca. 2.000 junge Bäume mit einem Kronenvolumen von ~ 1 m³ gepflanzt werden. Die Kosten dafür würden rund 150.000 Euro betragen!

Alte Baumbestände zu pflegen oder einen jungen Baum zu pflanzen und die positiven kleinklimatischen Effekte zu nutzen, ist eine Möglichkeit zum Klimaschutz beizutragen. In vielen anderen Bereichen kann man ebenfalls aktiv das Klima schützen:  

  • Erneuerbare Energie
  • Mobilitätsverhalten
  • Nahrungsmittel/Ernährung
  • Boden als CO2-Speicher
  • Wasserverbrauch
  • Konsum

Deshalb sind folgende Unterziele in der Agenda 2030 verankert:

  • Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen überall stärken
  • Klimaschutzmaßnahmen in den nationalen Strategien, Planungen berücksichtigen
  • Klimaschutzkapazitäten verbessern
  • Aufklärung und Sensibilisierung zum Thema Klimaschutz durchführen

Entwicklung

Zwischen 1990 und 2015 starben mehr als 1,6 Millionen Menschen durch Naturkatastrophen. Allein 2022 verloren 31.300 Menschen durch 2 Hitzewellen in Europa und Überschwemmungen in Südasien ihr Leben. Leider ist dabei ein Aufwärtstrend zu beobachten. Dies ist aber nicht nur auf die Gefährdungsexposition zurückzuführen, sondern auch auf Faktoren wie schlechte Stadtplanung, Umweltzerstörung, den Mangel an Katastrophenschutzmaßnahmen oder Armut. Die Daten weisen darauf hin, dass ein Fokus auf Katastrophenrisikoreduktion eine umsichtige Investition zum Schutz vieler Leben ist.

Klimaschutz bedeutet auch eine Reduktion der Treibhausgasemissionen, da diese eine Ursache für den Klimawandel sind. Die Bilanz der Treibhausgasemissionen fällt für Österreich in den letzten Jahren leicht positiv aus. 

Wo stehen wir heute?

Statistik Austria hat im Jahr 2020 zwei Berichte zu den SDGs veröffentlicht, den SDG-Indikatoren-Endbericht im Mai 2020 und das Update 2019 und Covid-19-Ausblick zum SDG-Indikatorenbericht im November 2020. Der aktuelle Bericht bezieht Zahlen bis 2021 mit ein.

Im Wesentlichen zeigt der Bericht 2021 folgendes Bild zur aktuellen Situation hinsichtlich Zielerreichung:  

  • Die Hitze-assoziierte Übersterblichkeit lag 2019 bei 198 Todesfällen (2018 lag sie bei 550 Todesfällen). Im Jahr 2020 wurde keine Hitze-assoziierte Übersterblichkeit gemessen.
  • Eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel sowie ein staatliches Krisen- und Katastrophenschutzmanagement sind vorhanden.
  • Seit 2010 (84,6 Mio t CO2-Äquiv.) sanken die nationalen Treibhausgasemissionen auf 77,1 Mio. t (2021, vorläufiger Wert). Sie liegen aber generell auf einem hohen Niveau.
  • Die Pro-Kopf-Emissionen gingen in Österreich von 10,1 t CO2-Äquiv. (2010) auf 8,6 t (2021, vorläufiger Wert) ebenfalls zurück, der Durchschnitt der EU-27 war jedoch mit 7,0 t pro Kopf deutlich niedriger.

Klimaschutzmaßnahmen  – Ausblick hinsichtlich Covid-19 Auswirkungen  

Die Treibhausgasemissionen stellen den wesentlichsten Indikator bei der Betrachtung dar und sind seit 2020 auch im globalen Datenset enthalten. Der Sustainable Development Report 2020 der Bertelsmann Stiftung geht global von einem kurzfristigen Rückgang der weltweiten Treibhausgasemissionen 2020 aus.

Laut Umweltbundesamt sind die Treibhausgas-Emissionen durch die COVID-19 Pandemie im Jahr 2020 kurzfristig deutlich zurückgegangen. Für 2021 zeigte sich jedoch wieder ein Anstieg von knapp 5 %.
Um bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen, braucht es Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs, zum Ausbau erneuerbarer Energieträger und zum Ausstieg aus fossiler Energie in allen Sektoren. Da der Klimawandel in Österreich rascher vor sich geht als im globalen Mittel und jetzt schon große finanzielle Schäden verursacht, müssen auch Maßnahmen zur Klimawandelanpassung ausgeweitet werden, um die Folgen des Klimawandels zu mildern (Umweltbundesamt Österreich).

Wir Tun Was

Konstantin Mayer

Konstantin Mayer (18), Schüler am BRG Krems Ringstraße

Mir waren die „Sustainable Development Goals“ (SDGs) und die „Agenda 2030“ praktisch unbekannt, bevor ich mich im Zusammenhang mit diesem Statement damit vertraut gemacht habe.

Klimaschutz ist – meinem Empfinden nach – ein viel zu wenig behandeltes Thema. Vor allem in den Medien scheinen der Klimawandel und die damit einhergehenden Gefahren nicht von allzu großer Popularität zu sein. Genauso sieht es in der Politik aus. Und doch betreffen die Auswirkungen des Klimawandels uns alle. Jeder weiß, dass irgendetwas nicht ganz recht sein kann, wenn Temperaturen im April 30° C erreichen. Ich selbst bin begeisterter Skifahrer und kann die Auswirkungen des Klimawandels in den letzten Jahren deutlich wahrnehmen. Die Saisonen verschieben sich und werden kürzer, viele Skigebiete müssen Jahr um Jahr bangen, ob sie denn überhaupt die Pisten öffnen können. Gletscher schmelzen unaufhaltsam. Wenn man Bilder von vor 30 Jahren mit heutigen vergleicht, bleibt einem der Mund offen stehen. Das ewige Eis scheint plötzlich nicht mehr ganz so ewig zu sein, aber war es wirklich so unvorhersehbar? In Wahrheit ist man sich des Klimawandels doch schon lange bewusst, warum passiert also nichts?

Es lassen sich im Internet genügend Prognosen bezüglich des Meeresanstiegs finden, Bilder auf denen beinahe halb Europa unter Wasser liegt. Die Anzahl an Menschen, die vor den schrecklichen Folgen des immer fortschreitenden Klimawandels flüchten werden, ist mit der der „Flüchtlingskrise“ der vergangenen Jahre nicht zu vergleichen.

Der Klimawandel stellt eine Gefahr für alle dar. Es muss jedem einzelnen klar werden, wie unsere Zukunft aussehen könnte, und es liegt in der Verantwortung eines jeden, unsere Erde für uns selbst und zukünftige Generationen intakt zu halten. Einen Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels können wir alle leisten. Verzicht auf importierte Produkte, reduziertes Autofahren und Fliegen, stattdessen mehr öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad benutzen sind Wege, auf denen ich und ihr positive Impulse setzen können. Noch wichtiger als das Engagement jedes einzelnen ist das Handeln der politischen und wirtschaftlichen Verantwortungsträger. Das Ziel muss sein, eine C02-neutrale Zukunft zu schaffen und dem Übereinkommen von Paris gerecht zu werden. Nur so können die verheerendsten Folgen der globalen Erwärmung und des Klimawandels verhindert werden. Aktionen wie die von „FridaysForFuture“ leisten einen großen Beitrag, um Klimaschutz in das Bewusstsein der Menschen und der Politik zu rücken. Die Ergebnisse der EU-Parlamentswahlen spiegeln wider, was sich viele Menschen wünschen: eine vernünftige Klimapolitik.

Was kann ICH tun?

Aber was kann ICH persönlich nun zum SDG „Maßnahmen zum Klimaschutz“ beitragen?

Kleine Maßnahmen – große Wirkung!

  • Die Wege im Alltag nach Möglichkeit zu Fuß zurücklegen, mit dem Rad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen und damit den CO2-Ausstoß gering halten.
  • Beim Einkauf genau hinsehen, auf Regionalität achten, unverpackte Produkte bevorzugen und damit Verpackungsmüll vermeiden.
  • Bei Neupflanzungen im eigenen Garten oder im eigenen Wald auf eine dem Klimawandel angepasste Pflanzenauswahl achten und damit die notwendigen Pflegemaßnahmen und ggf. Schädlingsbekämpfung gering halten.
  • Nach eigenen Möglichkeiten die Versiegelung von Flächen vermeiden und damit die Regenwasser-Versickerung zur Entlastung des Kanalsystems und zur Aufrechterhaltung des natürlichen Wasserkreislaufes ermöglichen.
  • In ausgewiesenen Gefahrenzonen (Hochwasser, Lawinen, …) kein Haus bauen und damit das Schadensrisiko deutlich reduzieren.
  • Aufgrund der steigenden Temperaturen beim Hausbau und bei der Renovierung auf geeignete bauliche Maßnahmen gegen Überhitzung achten und damit den späteren Energieaufwand zur Kühlung des Gebäudes gering halten.
  • Bei unvermeidlichen Flugreisen die Möglichkeit von Kompensationszahlungen in Betracht ziehen und damit den verursachten CO2-Ausstoß ausgleichen.
  • Den eigenen Lebensstil möglichst nachhaltig gestalten und damit den eigenen ökologischen Fußabdruck sowie folglich die Auswirkungen auf den Klimawandel gering halten.

Klimawandelanpassung

Die Konzentration von Treibhausgasen steigt, die Erde erwärmt sich und das Klima ändert sich. Auch Niederösterreich spürt die Auswirkungen des Klimawandels. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts stieg die Durchschnittstemperatur auf der Erde um ungefähr 0,5 °C an, in Niederösterreich um rund 1,5 °C. Die deutliche Temperaturerhöhung führt zu einem Anstieg der Hitzetage sowie einer erhöhten Gefahr von Extremwetterereignissen und Trockenheit in den Sommermonaten.

Unter Klimawandelanpassung wird die Anpassung an die nicht mehr abwendbaren Folgen dieses Klimawandels verstanden. Die Maßnahmen dazu sind vielfältig und betreffen Gebäude und Siedlungen ebenso wie die Landwirtschaft und Forstwirtschaft.

Anpassungsmaßnahmen sind aufgrund des verstärkten Auftretens von Wetterextremereignissen wie Hitze, Starkregen oder Sturm notwendig. In der Land- und Forstwirtschaft müssen widerstandsfähigere Sorten gegenüber Trockenheit oder Schädlingsbefall angepflanzt werden. Aber auch Vorsorgemaßnahmen der Bevölkerung im Falle von Naturkatastrophen wie Hochwasser fallen unter das Thema Klimawandelanpassung.

Durch Klimawandelanpassung werden die Auswirkungen der Erderwärmung auf den Menschen gemindert. Sie ersetzen jedoch nicht den Klimaschutz, sondern sind eine notwendige Ergänzung.

NÖ Energie- und Umweltagentur: Klimawandelanpassungen

Die SDGs (Sustainable Development Goals) wurden 2015 von den Vereinten Nationen (193 Mitgliedsstaaten) in der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ als Fortführung der MDGs (Millennium Development Goals) beschlossen. Die 17 Ziele sollen zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Welt beitragen..

Aktualisiert am 16.01.2024