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Tiere im Garten

Glühwürmchen – Helfer gegen Schneckenplage

Die Larven der Glühwürmchen fressen Nackt- und Gehäuseschnecken, welche sie mit ihrem ausgezeichneten Geruchs- und Geschmacksinn ausfindig machen.

Glühwürmchen im Garten
Die erzeugten Lichtsignale dienen dem Auffinden eines Paarungspartners.

In Mitteleuropa kommen drei Arten aus der Familie der Leuchtkäfer/Glühwürmchen (Lampyridae) vor, wobei der Große Leuchtkäfer am häufigsten ist. Ihr Lebensraum sind Waldränder, Gebüsche, feuchte Wiesen, Weinberge, Gärten und Parks, Bahnböschungen, trockene, magere Wiesen und Brachflächen. 

Leuchtende Damen, fliegende Herren

Männchen und Weibchen haben ein ganz unterschiedliches Aussehen. Die Weibchen sind flügellos und haben eine larvenähnliche Gestalt. Sie sind mit 15-20 mm Länge deutlich größer als die Männchen (8-12 mm) und besitzen bauchseits am Hinterleib ein großes Leuchtorgan, das ein gelbgrünes Licht erzeugt. Männchen sind geflügelt, leuchten dafür aber nicht besonders auffällig. 

Ein kurzes Leben im Zeichen der Liebe

Die erzeugten Lichtsignale dienen dem Auffinden eines Paarungspartners. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier an feuchte, geschützte Stellen unter Steinen, in die Erde oder im Wurzelbereich von Gräsern. Erwachsene Glühwürmchen nehmen in ihrem kurzen Leben keine Nahrung zu sich, sondern ernähren sich von den Körpervorräten und sterben nach der Paarung. Sie leben etwa 2-4 Wochen lang in den warmen Mittsommernächten im Juni-Juli. Insbesondere um den Johannistag am 24. Juni bezaubern sie uns mit ihrem mystischen Lichtschauspiel. Daher kommen auch ihre anderen Namen „Johanniskäfer“ oder „Johanniswürmchen“.

Glühwürmchenlarven – Der Schrecken der Schnecken

Die Larven sind wurm- oder asselähnlich und leben in Bodennähe. Sie haben eine mehrjährige Entwicklungsphase, bis sie sich verpuppen. Nach der Verpuppung (ca. 1-2 Wochen) schlüpfen die erwachsenen Tiere. Die Larven fressen Nackt- und Gehäuseschnecken, welche sie mit ihrem ausgezeichneten Geruchs- und Geschmacksinn ausfindig machen. Die Schnecke wird mit Gift, das über die kräftig gebogenen Kiefer injiziert wird, gelähmt. Danach wird die Beute oft meterweit an einen geschützten Ort, wie einen Laubhaufen, transportiert und in Ruhe verspeist. 
 

Glühwürmchenlarve frisst Nacktschnecke
Die Larven des Glühwürmchens helfen gegen die Schneckenplage

Glühwürmchen fördern – Schnecken im Zaum halten

Glühwürmchen sind Indikatoren für reich strukturierte Lebensräume. In ihrem Einzugsgebiet finden sich häufig weitere seltene Tier- und Pflanzenarten. 
Geht’s dem Glühwürmchen gut, geht’s dem Garten gut.

Mit folgenden Tipps unterstützen Sie Glühwürmchen bei der Schneckenbekämpfung in Ihrem Garten:

  • Gärtnern nach den „Natur im Garten“ Kriterien, d.h. Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide, Düngemittel und ohne Torf. Kunstdünger ist u. a. tabu, da zahlreiche Insektenarten magere Standorte bevorzugen. Für die Larvenentwicklung werden unterschiedlichste Schneckenarten als Futter benötigt. Ohne Schnecken gibt es also auch keine Glühwürmchen.  
  • Grundsätzlich nur fördern, wo sie schon vorhanden sind, Umsiedeln ist aussichtslos. 
  • Geduld haben: Erfolge lassen auf sich warten, da die Larvenentwicklung mehrjährig ist.
  • Kleinstrukturen mosaikartig anbieten: z.B. Trockensteinmauern, Stein-, Ast-, Laubhaufen, offene Flächen, heimische Laubhecken und – bäume, blühende Wildblumenstreifen als Heckensaum 
  • Keine Schlegel- und Fadenmäher oder Motorsensen verwenden, ihnen fallen – neben zahlreichen anderen Insekten – vor allem die erwachsenen Tiere zum Opfer.
  • Dauerbeleuchtung im Garten vermeiden, denn sie irritiert die Tiere ungemein bei der Partnersuche. Wo künstliche Beleuchtung nicht vermeidbar ist: Leuchtdauer reduzieren und Lampen wählen, die nur nach unten strahlen.
Logo von Natur im Garten mit Igel, Biene und Löwenzahn

Tipps von unserem Kooperationspartner „Natur im Garten“

Aktualisiert am 29.09.2023