Foto: Wasseroberfläche, © R. Burger, eNu

Seit 1993 findet der Weltwassertag am 22. März statt. Seit 2003 wird er von UN-Water organisiert und ist in der Agenda 21 der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) verankert. 2017 steht der Weltwassertag unter dem Motto "WASTEWATER" (Abwasser).
Ziel des „Tag des Wassers“ ist es, die natürliche Ressource Wasser und deren Bedeutung ins Bewusstsein zu rufen.

Wasser ist das Lebenselixier

Das Leben auf der Erde entstand im Wasser und ist auch heute noch vom Wasser abhängig – kein Pflanzenwachstum ohne Wasser. Auch wir Menschen können in der Regel nicht länger als einige Tage ohne Wasser überleben!

Wasser ist eine rare Ressource

Der Großteil des Wassers auf der Erde liegt als Salzwasser vor. Der Süßwasseranteil liegt je nach Schätzung zwischen 2,5 und 3,5%. Davon wiederum ist der meiste Teil in Form von Eis und Schnee an den Polen und Gletschern der Hochgebirge, gebunden. Als Trinkwasser findet sich Süßwasser (0,3 %) insbesondere in Form von Oberflächenwasser der Bäche, Flüsse und Seen, sowie im Grundwasservorkommen der Erde - insbesondere als Sickerwasser durch wasserdurchlässiges Gestein und Böden. Bildlich gesprochen macht das nutzbare Trinkwasser in einer vollen Badewanne nur ein 0,5 Liter Trinkglas aus!

Wasser ist eine natürliche Ressource, die nicht synthetisch hergestellt werden kann. Wasser kann weder produziert, noch verbraucht werden, da es sich in einem Kreislauf befindet. Vereinfacht gesagt dreht sich der „große“ Wasserkreislauf durch Verdunstung von Wasser über dem Meer, Wolkenbildung und Abregnen des in den Wolken gespeichertem Süßwasser über dem Festland. So werden Oberflächengewässer und Grundwasser mit Niederschlagswasser angereichert und das Wassers fließt über Flüsse und Ströme wieder zurück ins Meer.

Wasser ist mehr als ein Lebensmittel

Es gibt kaum einen Bereich im täglichen Leben, indem kein Wasser direkt oder indirekt benötigt wird. Als Lebensmittel zum Trinken und Kochen werden gerade einmal 4 Liter pro Tag und Person verwendet. Generell verbraucht der/ die ÖsterreicherIn im Schnitt 120 Liter Wasser pro Tag für Trinken, Kochen, Putzen, Waschen und WC-Spülung.
Aber auch für die Produktion von Lebensmitteln, Reinigung von Gegenständen und in Produktionsprozessen wird Wasser benötigt. Wasser nutzt die Industrie zur Kühlung, zur Reinigung von Werkstücken oder zum Transport.  
Um sich die Omnipräsenz des Wasserbedarfs bewusst zu werden, gibt es analog zum „CO2 Fußabdruck“ auch den „Wasserfußabdruck“. Dabei wird aufgelistet, wieviel Wasser für die Produktion z.B.: eines Kilogramm Rindfleisches (15.000 Liter), eines Baumwolle T-Shirts (4.100 Liter) oder eines Neuwagens (450.000 Liter) benötigt wird.

Wasser ist auch Abwasser

Egal ob das Trinkwasser konsumiert oder in der Industrie eingesetzt wird, gelangt es als Abwasser mehr oder weniger stark verunreinigt in den Wasserkreislauf zurück. Da das Abwasser von heute das Trinkwasser von morgen ist, muss es gereinigt werden, bevor es in den Kreislauf zurück gelangt.
Kläranlagen entfernen zwar viele belastende Stoffe aus dem Abwasser, aber nicht alle können vollständig abgebaut werden. Mikroplastik aus Duschgels, Cremen und Zahnpasten passieren die Kläranlagen vollständig. Darum ist es trotz Kläranlagen wichtig, Wasser schon bei der Nutzung rein zu halten und mit möglichst wenigen Schadstoffen zu belasten.

Wasser kann eine Katastrophe sein

Wasser ist Segen und Fluch zugleich. In vielen Regionen auf der Welt, aber auch bei uns gibt es oft einen Mangel an ausreichend, sauberem Trinkwasser. Nach niederschlagsarmen Wintern und trockenen Sommer fallen des öfteren Hausbrunnen im Wald- und Weinviertel trocken.

Das Wasser bewegt sich in einem Kreislauf, die Verteilung des Niederschlages fällt aber sehr unterschiedlich aus. Der Klimawandel trägt zu einer Verschärfung der Situation bei. So fallen in machen Regionen Afrikas oder auch Südeuropas weniger Niederschläge und andererseits führen Starkregenereignisse in Zentral- und Osteuropa zu verheerenden Hochwässern.
Lokale Hochwässer und Murenabgänge nach starken Sommergewittern sind oft auch der Versiegelung von Flächen und Flussverbauungen geschuldet. Wenn die Böden durch Verdichtung oder Versiegelung das Regenwasser nicht mehr aufnehmen können, fließt es zu schnell in zu großen Mengen in Bäche und Flüsse ab. Diese haben vor allem im verbauten Gebiet kaum Platz – die Folge sind Überflutungen. Mit Retentionsbecken und Flussrückbauten versucht man jetzt den Bächen und Flüssen wieder mehr Platz zu geben, um Sachschäden in Zukunft zu minimieren.

Wasser braucht einen nachhaltigen Umgang

Viele Einwirkungen auf den Wasserkreislauf können Sie als Einzelperson nicht direkt beeinflussen, doch auch kleine Taten sind ein Beitrag:

  • Sammeln Sie Regenwasser zum Blumengießen.
  • Versiegeln Sie Grundstücksflächen nur, wenn es unbedingt nötig ist und halten Sie die Fläche möglichst klein.
  • Die Toilette ist kein Mistkübel. WC Artikel, Speisereste, Pflanzenöle und Katzenstreu gehören in den Müll, nicht in die Toilette.
  • Problemstoffe wie Desinfektionsmittel, Medikamente und andere Chemikalien stören den Reinigungsprozess der Kläranlage und können nicht herausgefiltert werden. Problemstoffe nie über das WC entsorgen!
  • Verwenden Sie keine scharfen Reinigungs- und Waschmittel und verzichten Sie auf Weichspüler. Achten Sie bei Produkten auf die biologische Abbaubarkeit und das Umweltzeichen.
  • Sparen Sie Trinkwasser! Duschen statt Baden. Stopptaste bei der WC-Spülung verwenden. Wasser beim Zähneputzen abdrehen. Wassersparende Waschmaschinen und Geschirrspüler einsetzen uvm.
  • Verwenden Sie keine Produkte mit Mikroplastik, da dieses in der Kläranlage nicht ausgefiltert werden kann.

Links:

wir-leben-nachhaltig.at: Wasser sparen
wir-leben-nachhaltig.at: Regenwasser im Garten nutzen
wir-leben-nachhaltig.at: Trinkwasser
wir-leben-nachhaltig.at: SDG 6 - Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
wir-leben-nachhaltig.at: SDG 14 - Leben unter Wasser
wir-leben-nachhaltig.at: Putz- & Reinigungsmittel
wir-leben-nachhaltig.at: Wäsche waschen

Naturland NÖ, Trinkwasser in Niederösterreich
Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V.: Virtuelles Wasser
Vereinte Nationen Wasser: UN Water