WeltverbraucherInnentag

Foto: Einkaufen am Markt, © eNu

Unsere Lebensweise hat direkte Auswirkungen auf die Umwelt. Mobilität, Wohnen, Ernährung und Konsum verursachen klimaschädliche CO2-Emissionen. Durch bewusste und gut informierte Kaufentscheidungen hat jeder von uns die Möglichkeit, seine eigene Lebensqualität und die künftiger Generationen zu beeinflussen.

Unsere VerbraucherInnenrechte

Beim Einkauf von Produkten haben wir als Konsumentinnen und Konsumenten auch Rechte. Der WeltverbraucherInnentag macht uns zumindest einmal im Jahr darauf aufmerksam. Fehlerhafte Gebrauchsgüter, falsche Medikamente, Beschreibungen oder Mengenangaben auf Verpackungen bringen für jeden einzelnen Nachteile oder sogar Gefahren für die Gesundheit mit sich.

Seit 1983 offiziell begangen, geht der Weltverbrauchertag auf eine Rede von Präsident John F. Kennedy von 1962 zurück. Der US-Präsident proklamierte damals vor dem Kongress drei grundlegende Rechte für alle Verbraucher:

  • das Recht, vor betrügerischer oder irreführender Werbung und Kennzeichnung geschützt zu werden
  • das Recht, vor gefährlichen oder unwirksamen Medikamenten geschützt zu werden
  • das Recht, aus einer Vielfalt an Produkten mit marktgerechten Preisen auszuwählen

In ganz Europa gibt es 30 nationale Verbraucherzentren, eingerichtet von der Europäischen Kommission. In Österreich wird die KonsumentInnenberatungsstelle vom VKI (Verein für Konsumenteninformation) betreut.

Lebensstil beeinflusst Klima und Umwelt

Wir haben nicht nur Rechte. Durch die Wahl der Güter die wir einkaufen haben wir Einfluss auf den Markt, auf Arbeitsbedingungen, auf Stoffe, eingesetzte Materialien und Produktionsweisen. Wir sollten sie nutzen.

Tag für Tag treffen die Menschen unzählige Entscheidungen – große und kleine. Und beinahe jede davon hat auch Auswirkungen auf unsere Umwelt. Wir verbrauchen Energie und verursachen Treibhausgasemissionen, direkt durch z.B. Heizung und indirekt - hier geht es um die Herstellung von Konsumgütern.

Die Konsequenz bewusster Entscheidungen

Nachhaltigkeit beginnt beim Hinterfragen der täglichen Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Konsumentscheidungen. Bewusste Entscheidungen können sehr viel bewirken: Produkte länger verwenden, gebrauchte Waren kaufen, auf Herstellerangaben und Gütesiegel achten – all das sind kleine Maßnahmen mit großen Wirkungen. Nachhaltig zu leben, kann ganz einfach sein!

Folgenschwere Nebenwirkungen

Mit unseren täglichen „kleinen Entscheidungen“ lassen sich teilweise sehr unkompliziert nachhaltige Maßnahmen umsetzen. Haushalts- und Elektrogeräte sind in jedem Haushalt zu finden – Fernseher, Kühlschrank, Laptop, Waschmaschine, Smartphone und Co sind tägliche Begleiter und Helfer.

Vor allem bei Elektrogeräten ist das Problem der Sollbruchstellen (auch bekannt unter „geplante Obsoleszenz“) bekannt. Insgesamt findet man in den österreichischen Haushalten etwa 27 Millionen Haushalts- und Elektrogeräte. Nun – das Problem sind eigentlich weniger die Geräte, die bereits vorhanden und im Einsatz sind, sondern der Neukauf. Denn etwa 53% der Gesamtumweltbelastungen von Konsumgütern eines Produktes entstehen durch Herstellung und Transport.

Im Alltag können also große CO2-Mengen eingespart werden, beispielsweise durch die Anschaffung gebrauchter Elektrogeräte bzw. der Durchführung von Reparaturen anstatt einer Neuanschaffung. Eine von GLOBAL 2000 im Jahr 2014 veröffentlichte Studie zeigt, dass in Österreich rund 300.000 Waschmaschinen jährlich gekauft werden. Würde jede zweite Waschmaschine gebraucht gekauft bzw. repariert statt entsorgt, könnten rund 37.500 Tonnen CO2 eingespart werden. Bei jährlich ca. 50.000 gebraucht gekauften Waschmaschinen schafft das den gleichen positiven Effekt auf den CO2-Haushalt wie 1.000.000 Bäume.

Modeerscheinung

Nicht nur bei Elektrogeräten können Haushalte Umweltbelastungen und vor allem auch Geld einsparen. Durchschnittlich kauft jede/jeder ÖsterreicherIn jährlich etwa 60 neue Kleidungsstücke. Die Herstellung der jährlich neu gekauften Kleidung macht rund 37 Millionen Tonnen CO2eq für Österreich aus (zur Vereinfachung der Berechnung wurde angenommen, dass alle Kleidungsstücke aus 100% Baumwolle bestehen).

Leider wandern häufig Kleidungsstücke in den Restmüll - österreichweit sind das etwa 75.000 Tonnen Textilien jährlich. Gesammelt und einer Verwertung zugeführt werden 26.000 Tonnen. Würde in Österreich nur mehr die Hälfte der Kleidung eingekauft, könnten die Emissionen von rund 200.000 ÖsterreicherInnen eingespart werden.

Gebraucht statt neu

Durch den Kauf oder Tausch von gebrauchten Konsumgütern, kann man Umwelt und Geldbörse entlasten. So können die Umweltbelastungen in mehrfacher Weise vermieden werden: es ist keine Herstellung eines neuen Produktes notwendig und auch die Entsorgung entfällt.

Bewusste Konsumentscheidungen können CO2-Emissionen vermeiden!

Links:

Wir-leben-nachhaltig: Ressourcen schonen
Wir-leben-nachhaltig: Recycling und Reuse von PC und Laptop
Wir-leben-nachhaltig: Konsum mit Konsequenzen
Wir-leben-nachhaltig: Einkaufen - Heute und in Zukunft
Europäisches Verbraucherzentrum Österreich: WeltverbraucherInnentag
Verein für Konsumenteninformation: Konsumentenschutz
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz: Konsumentenschutz
EU-Kommission: Produktinformationsservice Rapex
Reparatur- und Service Zentrum R.U.S.Z. Wien: Reparturservice