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Wenn im Herbst der Laubbläser die Blätter von den Büschen fegt

Wenn das Laub von den Bäumen und Büschen fällt wird immer häufiger zum Laubbläser gegriffen. Ohne körperliche Anstrengung kann das lästige Laub von Rasen und Gehweg gepustet werden - zur Freude des Gärtners, zum Leid der Umwelt.

Der Sturm aus der Hand

Der Fachhandel bietet Laubbläser und Laubsauger in unterschiedlichsten Variationen an. Vom leistungsstarken, benzinbetriebenen Laubbläser bis zum handlichen Bläser für den Vorgarten mit Stromkabel. Meistens fegt der Akku-Laubbläser in den heimischen Gärten das Laub auf einen Haufen.

Im Gegensatz zum Laubbläser saugt der Laubsauger das Laub in einen Auffangsack, der regelmäßig entleert werden muss. Auf Grund des geringen Sackvolumens werden diese Geräte eher selten verwendet.

Zum Freiblasen von gepflasterten Hauszugängen und Parkflächen reichen kleinere, leistungsschwächere Laubbläser aus. Sollen aber auch Rasenflächen und nasses Laub gefegt werden, benötigt der Akkulaubbläser eine Leistung von mindestens 2500 W, ein Benzinlaubbläser mindestens 0,84 kW. Nur solche Geräte erreichen eine Windgeschwindigkeit von über 250 km/h um das Laub aus dem Rasen zu entfernen, ohne im Anschluss noch per Hand mit dem Rechen nacharbeiten zu müssen.

Die Ruhe nach dem Sturm

Laubfegen als entspannende, meditative Gartenarbeit geht mit einem Laubbläser nicht. Vor allem benzinbetriebene Laubbläser können gewaltig laut sein - bis zu 115 dB(A). Zum Vergleich ein LKW oder eine Kettensäge erreicht einen Schalldruck von 90 dB(A) bzw. 110 dB(A).

Dieser Lärm stört Tiere in der Natur und vor allem Nachbarn. Darum darf der Laubbläser, wie der Rasenmäher, in Wohngebieten nur zu eingeschränkten Zeiten und Wochentagen verwendet werden.

Ordentlich Staub aufwirbeln

Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h wirbeln auch ordentlich viel Staub auf. Eine Studie an der TU Graz hat gezeigt, dass die Feinstaubbelastung beim Einsatz eines Laubbläsers um das 10fache ansteigt. Außerdem werden Kleinstlebewesen zerstört und Partikel von Tierkot gelangen in die Luft und können eingeatmet werden. Aus diesen Gründen ist unter anderem der Einsatz von Laubbläsern in Graz untersagt.

Einsatz im privaten Garten überdenken

Die Verwendung eines Laubbläsers im privaten Garten ist zu überdenken. Neben dem Lärm und der Umweltbelastung durch Feinstaub und Abgasen bei Benzin-Laubbläsern muss auch die Entsorgung eines defekten Akkus bedacht werden. Außerdem ist leichte Gartenarbeit gesundheitsfördernd. Das Laub per Hand mit Rechen, Laubharke und Besen zu entfernen und zu kompostieren ist somit die ökologischere und billigere Variante.

Ein Experiment des ZDF Magazins "Drehscheibe" hat gezeigt, dass eine mittlere Gartenrasenfläche mit einer herkömmlichen Gartenlaubharke schneller und gründlicher von Laub befreit werden konnte, als mittels Laubbläser.

Im öffentlichen Bereich, wo größere und vor allem gepflasterte Flächen im Herbst vom Laub gereinigt werden müssen, sieht es etwas anders aus. Hier ist der Einsatz effizienter. Ein(e) MitarbeiterIn erzielt mit einem Laubbläser die zwei- bis vierfache Arbeitsleistung. Vor allem lässt sich das Laub leichter an unzugänglichen Stellen, etwa unter Autos, entfernen.

Fazit: Laubbläser können die Arbeit zeitlich beschleunigen. Jedoch sind die Lärmbelästigung und die Belastung für die Umwelt hoch.

Land Steiermark: PM10-Belastung durch Laubblasgeräte

ZDF-Drehscheibe: Pro und Contra Laubbläser