
Am 27. November ist „Kauf-Nix-Tag“!

Einst ein Fest der Stille, ist Weihnachten heute in der westlichen Welt mit Geschenken, Kaufen und Konsum verbunden. Als Start in die hektische Vorweihnachtszeit gilt der sogenannte „Black Friday“. Mit diesem Tag nach dem Thanksgiving-Fest haben viele AmerikanerInnen traditionell frei und die Geschäfte starten mit Rabatten in die Weihnachtssaison. Längst hat sich dieses Datum rund um den Globus etabliert. Lange Schlangen vor Geschäften und in Shopping-Malls und Bilder von tumultartigen Szenen prägen diesen Tag. Neu dazu kam in den letzten Jahren der „Cyber-Monday“ als Start des Weihnachtsverkaufs Online. Als Gegenbewegung gilt der Kauf-Nix-Tag!
Kauf-Nix-Tag: Regionalität versus Konsumwahn
Verschiebt die Corona-Pandemie hier unsere Prioritäten? Regionalität und Einkauf vor Ort hat für vielen Menschen an Bedeutung gewonnen. Wir möchten wissen, wo die Waren herkommen und unter welchen Bedingungen sie produziert werden. Viele Ideen und Initiativen sind in den letzten beiden Jahren dazu entstanden.
Die Versuchung bei der Schnäppchenjagd mitzumachen ist groß, die Gefahr Dinge zu kaufen, die wir eigentlich gar nicht brauchen auch. Lokal bzw regional Einzukaufen und das besser über das Jahr verteilt, anstatt an einem einzigen Tag, ist eine Lösungsmöglichkeit.
Kauf-Nix-Tag: Ein konsumkritischer Tag ohne Einkauf
Schon in den 90er Jahren war dieser „Konsumrausch“ vielen Menschen nicht geheuer. So kam der Künstler Ted Dave aus den Vereinigten Staaten auf die Idee, einen Kauf-Nix-Tag („Buy Nothing Day“) ins Leben zu rufen. Mittlerweile wird dieser konsumkritische „Tag ohne Einkaufen“ in vielen Ländern rund um den Globus jeweils am letzten Freitag (Nordamerika) bzw. Samstag (Europa) im November begangen.
Im deutschsprachigen Raum ist der „Kauf-Nix-Tag“ als 24-stündiger freiwilliger Konsumverzicht bekannt. Er ist eine direkte Antwort auf den "Black Friday".
Leben – nicht kaufen
Einkaufen ist für uns selbstverständlich geworden. Wir können mittlerweile rund um die Uhr Dinge erwerben, egal ob wir sie brauchen oder nicht. Möglich machen das zahlreiche Internet Portale und Online-Shops.
Durch unser Kaufverhalten haben wir KonsumentInnen auch gewaltige Macht.
Aber verschieben sich die Einkäufe nicht nur um einen Tag? Was ändert es, wenn ich einmal einen Tag nichts kaufe?
Die Idee soll uns zum Nachdenken anregen. Es ist ein bewusstes heraustreten aus dem „normalen“ Alltagstrott. Jeder, der freiwillig oder aus einer Notsituation heraus schon einmal ausprobiert hat, nur 24 Stunden nichts zu kaufen, profitiert von gewonnener freier Zeit. Sie können auch Erkenntnisse zu den eigenen Kaufgewohnheiten gewinnen und welche Güter wirklich notwendig sind, welche überflüssig.
Ein Tag ohne Einkauf ist auch eine Möglichkeit sich den umweltschädigenden und menschenunwürdigen Bedingungen, die bei der Herstellung so vieler Konsumgüter anfallen, bewusst zu werden. Wir verbrauchen die Ressourcen unserer Erde, als ob wir irgendwo eine zweite in Reserve hätten.
Nehmen Sie sich einen Tag Zeit, über Ihr Konsumverhalten nachzudenken. Informieren Sie sich über die Herstellungsbedingungen unserer Güter und suchen Sie nach ökologisch verträglichen und fairen Alternativen.
Links:
wir-leben-nachhaltig.at: Die Krise als Chance
wir-leben-nachhaltig.at: Einkaufen heute und in Zukunft
wir-leben-nachhaltig.at: Konsum mit Konsequenzen
Buy Nothing Day: www.buynothingday.co.uk
Experiment Selbstversorgung.net: „Konsum oder Nicht-Konsum, das ist hier die Frage!“
Buchtipp: Judith Levine, “No Shopping!: Ein Selbstversuch”