
Aktueller Bericht des Weltklimarates IPCC – Worauf warten wir noch?

Im Jahr 2015 einigten sich 195 Staaten auf das Pariser Klimaabkommen. Mit diesem Vertrag sollte die globale Erwärmung auf 1,5 Grad über der vorindustriellen Durchschnittstemperatur beschränkt werden. Laut dem eben erschienenem Bericht des UN-Ausschusses für Klimawandel (IPCC) werden wir diese Schwelle schon in den nächsten 20 Jahren erreichen oder sogar übertreffen - mit dramatischen Auswirkungen!
Schnelles Handeln notwendig
Der kürzlich veröffentlichte Bericht des UN-Ausschusses für Klimawandel (IPCC) fasst die neuesten Fortschritte der Klimawissenschaft zusammen und zeichnet ein klares Bild.
Wir kennen die Gefahren des Klimawandels seit drei Jahrzehnten. Seit Beginn der Industrialisierung setzt die Menschheit so viel Kohlendioxid (CO2) frei, dass die Konzentration von recht konstanten 260 bis 280 ppm auf rund 400 ppm gestiegen ist.
Der Klimawandel ist eine unmittelbare Bedrohung für uns alle. Die Aussage des Berichts ist hier unmissverständlich. Erstmals kann belegt werden, dass der menschliche Einfluss das Klima erwärmt hat.
Was kommt auf uns zu?
Extremereignisse wie Dürren, Waldbrände, aber auch Überschwemmungen und Starkregenereignisse werden zunehmen. Wetterkapriolen hat es auch früher schon gegeben, deren Häufigkeit nimmt jedoch zu.
Die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb liefert ein anschauliches Beispiel wie man sich Extremereignisse und Klimawandel vorstellen kann: Die globale Erwärmung ist eine Person, die mit ihrem Hund spazieren geht. Der Weg der Person ist klar vorhersehbar. Der Hund, stellt in diesem Vergleich die natürliche Variabilität der Temperatur/ Niederschlag dar. Er läuft dabei allerdings manchmal vor, manchmal hinter der Person.
Bei einem Temperaturanstieg von 1,5°C wird eine Hitzewelle, die vor 1900 nur einmal in zehn Jahren aufgetreten ist, im gleichen Zeitraum etwa fünf Mal vorkommen.
Wie wird es Österreich betreffen?
Österreich wird im IPCC Bericht zu Zentral- und Westeuropa gezählt. Für diese Region werden vor allem die Ergebnisse in Gebirgsregionen und Städten relevant.
- Hitze: Die Temperaturen steigen weiterhin, Hitzewellen und Dürreperioden werden immer häufiger und intensiver. Städte sind Wärmeinseln. Hier werden vor allem die Minimum- und Nachttemperaturen steigen.
- Regen: Extremer Niederschlag und Überschwemmungen werden häufiger vorkommen, wenn die globale Erwärmung 1,5 Grad übersteigt. Versiegelte Flächen, die nur stellenweise Wasser in den Boden sickern lassen, verstärken die Ereignisse.
- Eis: Gletscher, Permafrost und die Dauer der Schneesaison gehen bereits jetzt zurück und das wird sich in Zukunft verstärken. In den Alpen wird die Schneedecke unter 1.500 Meter Seehöhe im Lauf des Jahrhunderts immer weiter zurückgehen.
- Luft: In Städten und anderen Bereichen mit hoher Luftverschmutzung werden die Ozonwerte steigen.
Was bleibt: Handeln!
Noch ist es nicht zu spät. Manche Folgen können nicht mehr verhindert, aber abgeschwächt werden. Jede/r kann durch persönliches Handeln einen Beitrag dazu leisten. Es ist Zeit für mutige Entscheidungen.
Links:
UN: IPCC Bericht
Trello.com: CLIMATE CHANGE 2021,the Physical Science Basis