Ab ins Gelbe – Neues Sammelsystem in Niederösterreich

Ab ins Gelbe, © NLK Burchhart

Im Rahmen des europäischen Kreislaufwirtschaftspaketes wurden neue Vorgaben für das Recycling von Verpackungskunststoffen geschaffen. 
Alle Verpackungen - abgesehen von Glas und Papier – werden ab1. Jänner 2023 über den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne entsorgt. Das bringt ein einheitliches System für alle NÖ Bürgerinnen und Bürger und mehr Wertstoffe für den Recycling-Kreislauf.
Erfahrungen aus anderen Ländern und Regionen, in denen Leicht- und Metallverpackungen bereits gemeinsam gesammelt werden, zeigen, dass mit einem Rückgang des Restmülls und einem Anstieg der Wertstoffe im Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne zu rechnen ist.

Recycling in NÖ

Aktuell werden in Niederösterreich 63% aller Abfälle recycelt, womit man das EU-Ziel von 60% bis zum Jahr 2030 bereits jetzt übertrifft. Im Bereich der Leicht- und Metallverpackungen gibt es aber noch etwas zu tun, um noch mehr richtig zu trennen und zu recyceln. Das Kreislaufwirtschaftspaket der Europäischen Union schreibt bis zum Jahr 2025 eine Steigerung der Recyclingquote auf 50% vor. Österreichweit wären das 240.000 Tonnen. Aktuell werden 170.000 Tonnen im Stoffkreislauf erhalten.

Sammlung wird vereinfacht

Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Sammlung mit dem Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne nun vereinheitlicht und dadurch für die Bürgerinnen und Bürger noch einfacher. Gab es bisher fünf verschiedene Systeme der Verpackungssammlung, kommen mit Ausnahme des Bezirks Neunkirchen, der beim System der Wertstofftonne bleibt, in ganz Niederösterreich ab 1.1.2023 alle Kunststoffverpackungen in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne. 
Die bekannten Blauen Tonnen für Metall- und Aluminiumverpackungen werden verschwinden. Ausnahme ist der Bezirks Gmünd, der 2025 nachzieht. 

Neues Jahr - neues Sammelsystem ab 1.Jänner 2023

Was kommt in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne:

  • Kunststoffverpackungen Hohlkörper (z. B. PET-Flaschen, Shampoo-Flaschen) 
  • Verpackungen aus Kunststoff (z. B. Joghurtbecher, Wurst- und Käseverpackung)  
  • Verpackungen aus Metall und Aluminium (z. B. Getränke- und Konservendosen, Kronkorken) 
  • Verpackungen aus Materialverbund (z. B. Getränkekartons, Chipsverpackungen) 
  • Verpackungen aus Styropor (z. B. bei Elektronik-Geräten)

Egal, um welchen Wertstoff es sich handelt: Wichtig ist in jedem Fall, dass er auf dem richtigen Weg entsorgt wird.  

Der Weg unserer Wertstoffe 

Nach der Abholung durch das Entsorgungsunternehmen gelangt das Gesammelte in eine Sortieranlage. Dort werden die enthaltenen Wertstoffe nach sogenannten „Zielfraktionen für das Recycling“ getrennt. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Kunststofffraktionen PET, HDPE, LDPE, PS/PP sowie GVK und Eisen- und Nichteisenmetallen. Um diese rückzugewinnen, kommen diverse Separatoren, Trommelsiebe, Windsichter, Magnetabscheider und Nahinfrarotverfahren (NIR) zur Anwendung. Auch an neuen Anlagen und Verfahren zur weiteren Verbesserung der Sortierung wird gearbeitet. Es bestehen bereits erste Pilotanlagen, um auch die Sortierreste chemisch verwerten zu können.  

PET zu PET

Aus den aufgeteilten Kunststofffraktionen werden Flakes oder Mahlgüter hergestellt, welche anschließend durch Extrusionsprozesse in Granulate oder direkt zu neuen Waren verarbeitet werden können. So werden aus PET-Flaschen beispielsweise wieder PET-Flaschen hergestellt. Auch aus Folien oder Shampoo-Flaschen können wieder neue Verpackungen entstehen. Weitere Anwendungsgebiete von Recycling-Kunststoffen finden sich im Baubereich, im Transportwesen, im Gartenbau oder auch in der Land- und Forstwirtschaft.

Wertvolle Metalle

 Alle gesammelten Metalle werden einer Verwertung zugeführt. Weißblech etwa kann gemeinsam mit anderen Metallen eingeschmolzen und wieder geformt werden. Daraus können beispielsweise Karosserieteile für Autos und Vieles mehr entstehen. Auch Aluminium kann nach richtiger Bearbeitung, der sogenannten Pyrolyse, geschmolzen und in neue Formen gebracht werden. 

Ein System - weniger Restmüll

20 Prozent weniger Verpackungsmaterialien als bisher sollen durch das neue Sammelsystem im Restmüll landen. Mehr zu den Neuerungen und Antworten auf die wichtigsten Fragen sind schon jetzt zu finden auf: www.insgelbe.at

Links:

die NÖ Umweltverbände: Ab ins Gelbe